Mai 2019 – Tour 1

Hallo Freund*innen der Agrar-Diversität, Mitdemonstrierende gegen das Ungerechte in der Welt, Saft-Liebhaber*innen und Interessierte an Politik rund um das Essen,

Ihr haltet den Beipackzettel der Mai 2019-Kiste des Bio-Div-Abos in Euren Händen, diesmal mit:

>>> weißen Radieschen von Ludwig aus Börnicke
>>> Salat von Ludwig aus Börnicke
>>> Kohlrabi von Ludwig aus Börnicke
>>> Pasta von der Genossenschaft Iris
>>> Apfel-Johannisbeer-Saft von Schnittstelle

Variationen möglich mit
>>> Brot aus Roggen und Hirse vom Kollektiv Backstube gebacken
>>> Apfel-Rhabarber-Saft aus der Mosterei Ketzür

Die jeweilige Zusammensetzung variiert, der Warenwert ist
immer ca. 18 € (Variationen nötig und möglich, u.a. wegen den
angegeben Einschränkungen, bzw. individuellen Wünschen)

Das Abo besteht wie immer aus gentechnikfreien Lebensmitteln, die u.a. aus samenfestem Saatgut gezogen wurden, bzw. aus Misch-Saft aus regionalen Äpfeln und aus fair gehandelten Zutaten, die groß-teils in solidar-ökonomischen Strukturen verarbeitet wurden.

Heute mal mit allgemeinen Informationen, die fast alle Abonnent*innen angehen …..

Am Montag hat der Weltbiodiversitätsrat einen Bericht heraus gegeben. Daraus hat dann das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Pressemitteilung gemacht.
„Weltbiodiversitätsrat: Weltweiter Verlust von Arten bedroht unsere Lebensgrundlagen
Der Weltbiodiversitätsrat hat heute in Paris seinen Globalen Bericht zum Zustand der Natur vorgestellt. Die Botschaft des Berichts ist eindeutig: Der Zustand der Natur verschlechtert sich dramatisch. Bis zu eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten. Wertvolle Ökosysteme sind zunehmend geschädigt, ihre wichtigen Leistungen für den Menschen in Gefahr. …“
Und nun war das Thema mal einen Tag in den Nachrichten, … aber weiterhin werden Flächen versiegelt, Monokulturen angebaut, Feuchtgebiete trocken gelegt ……. Glyphosat nicht verboten, industrielle Landwirtschaft subventioniert ….
Selbst renommierte Wissenschaftler*innen fordern ein radikales Umdenken und drastische Maßnahmen.
(Anmerkung von mir: Ich weiß manchmal nicht, was getan werden müsste, damit diese drastischen Maßnahmen umgesetzt werden. Das macht mich manchmal ratlos und deswegen wirke ich manchmal ein wenig verzweifelt.)

Zurück zur Kiste und zum Inhalt. Alle reden vom Wetter, wahlweise vom Klima, Schnittstelle nun auch mal.
Die Kiste war schon fast komplett geplant, die Freude meinerseits, dass die Phase des Lagergemüses vorbei war, war groß. Die Sonne scheint, die ersten Kulturen wären dann auch schon fast letzte Woche fertig gewesen, also zu früh. Vielleicht auch eine Auswirkung der Wetter-/Klimaschwankungen. Es war einfach schon zu warm, teilweise sind die Pflanzen dann sehr schnell gewachsen.
Aber dann, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, ist das Thermometer in Bienenwerder auf minus fünf Grad gefallen. Und damit war der Spinat hinüber, auch der Schnittknoblauch und diverse andere Kulturen. Das kann natürlich passieren, ist aber trotzdem ärgerlich, erklärt aber die Pasta und den Kohlrabi im Abo, die so nicht geplant waren.

Dann gibt es eine Neuerung beim Brot, aber siehe unten bei den Variationen.

Einige von Euch hatten ja schon nachgefragt, wie sie Schnittstelle unterstützen können. Z.B. Postkarten an Freund*innen, Nachbar*innen und Interessierte verteilen.
Ich packe diesen Monat in jede Kiste 5-10 Postkarten, gerne weiter verteilen. Wer mehr möchte, einfach mailen und dann gibt es nächsten Monat mehr mit dem Abo geliefert. Und wer damit nichts anfangen kann, gerne wieder in den nächsten Monaten mit den Saftflaschen zurückgeben.
Die anderen Optionen bleiben natürlich auch aktuell. Wie zum Beispiel den Monatseinkauf an Pasta, Reis, Kaffee, Zucker, … bei Schnittstelle machen, wenn du das nicht eh schon tust. Oder die Rundmail weiterverbreiten, gerne mit dem Hinweis, dass sie abonniert werden kann.

Zum Inhalt der Kiste:
>>> weiße Radieschen von Ludwig aus Börnicke
Fast schon traditionell startet die Saison mit frisch geernteten Radieschen der Sorte „Eiszapfen“. Wie immer bei Gemüse gehört ein wenig Glück dazu, ob die Radieschen punktgenau für das Abo geerntet werden können, oder ob sie noch zu klein sind oder schon geerntet werden mussten, sodass sie nicht zu groß oder gar noch holzig werden.
Und klar, wie so oft bei Gemüse in diesem Abo: Nicht alle Radieschen sind rot und rund, auch wenn mensch das im Supermarkt denkt. Sie können in Farbe und Form variieren, z.B. zylindrisch und weiß oder rot-weiß sein, oder gelb, wie die Sorte Goldball, die dann, wie der Name schon vermuten lässt, wiederum rund ist.
Radieschen kann mensch roh in Scheiben oder Streifen geschnitten oder geraspelt verzehren, in Salaten beigemischt oder als einfache Brotauflage. Salz mildert den etwas scharfen Geschmack und verstärkt das Radieschen-Aroma.

Die Radieschen sind ohne Blätter gekommen, damit sie länger frisch bleiben (die Blätter ziehen nämlich Wasser aus den Radieschen). Aber mensch kann auch die Blätter essen. Das ist nicht so verbreitet, aber eine Option ist, sie entweder roh als/im Salat oder aber gekocht, ähnlich wie Spinat, zu verspeisen. Oder als Radieschenblatt-Pesto. Dafür einfach die Kohlrabiblätter im Rezept auf der letzten Seite dieses Beipackzettels durch Radieschenblätter ersetzen.

>>> Salat von Ludwig aus Börnicke
Die Salate wurden von Ludwig selber angezogen, was in einer immer mehr auf den Preis achtenden Bio-Landwirtschaft immer unüblicher wird. Denn auch im großen Stil ist es offenbar effizienter, wenn sich Betriebe so spezialisieren, dass sie z.B. nur noch Pflanzenvorzucht machen und dann die Pflanzen verkaufen. Wenn mensch nur auf den Preis und kapitalistische Rentabilität achtete macht das Sinn.
Aber dann macht auch Hybridsaatgut Sinn. Diese kapitalistische Denkweise klammert aber alle möglichen anderen Aspekte wie Energieaufwand, nicht sinnvolle Arbeitsteilung, … aus.

Pro Abo gibt es je einmal Salat – verschiedene samenfeste Sorten.
Optional ist es
– ein grüner Kopfsalat
– Verano, ein rötlicher Batavia oder
– ein roter Kopfsalat

>>> Kohlrabi von Ludwig aus Börnicke
Auch die Kohlrabi sind selber gezogen, wie immer samenfest, und auch hier der Hinweis, dass mensch die Blätter auch essen kann 😉 . Wie geschrieben, auf der letzten Seite gibt es das Rezept für ein Pesto.

>>> Apfel-Johannisbeer-Saft von Schnittstelle
Leckere Mischsäfte müssen nicht immer mit exotischen Früchten gemacht werden. Auch heimische Früchte eignen sich dafür hervorragend, wie z. B. Johannisbeeren.

Variationen möglich mit:
Die Variationen ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Wünsche und Individualisierungen. Zum Beispiel: Wenn in einem Abo Brot enthalten sein soll, sind weniger Säfte drin.

>>> Roggenbrot mit Hirse vom Kollektiv Backstube gebacken
Von der Backstube wird nun ein anderes Bio-Diversitäts-Brot gebacken. Im Laden heißt das Brot Seenplatte. Es ist ein Roggenbrot mit 10% regionaler Hirse. Warum ist es biodivers? Die regionale Hirse bringt mehr Diversität auf die Äcker. Wie einige von Euch vielleicht wissen: Die Hirsemühle im Spreewald baut seit 2004 erfolgreich Hirse an. Es ist eine Wiedereinführung der Rispenhirse in Brandenburg, da diese vorher fast nur importiert worden ist. Regional wurde Hirse bis Anfang des 20. Jahrhunderts angebaut. Dazu schreibt die Backstube: „Mit diesem Brot wollen wir Euch diese Hirse als speziellen Kick in einem saftigen Roggenbrot servieren.“

Leider wird das Brot ab Juni nur noch in 750g-Größe gebacken, da es leider nur von Schnittstelle in der 1kg-Größe bestellt wurde.

Na dann, einen juten Hunger,
HERBiE
für Schnittstelle

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