Bio-Div-Abo – Mai-2016

Hallo an die Interessierten an regionalem Gemüse, heimischen Saftliebhaber*innen, Freund*innen des Bieres, Braunkohle-Abbau-Gegner*innen und Genießer*innen von gutem Essen,

Ihr haltet die Mai-2016 Variante des Bio-Div-Abos in Euren Händen,
diesmal mit:
>>> Lauch von der Kommune Güstriz
>>> geringelten Beten von der Kommune Güstriz
>>> Eiszapfen-Radieschen von Ludwig aus Börnecke
>>> Brot aus Urmut-Getreide vom Kollektiv Backstube gebacken
>>> Apfel-Sanddorn-Saft der Mosterei Ketzür
>>> Pilsz von der kollektiven Brauerei Spent Brewers
>>> Pasta von der Genossenschaft Iris
Variationen möglich mit
>>> Dinkel-Weiß-Bier
>>> Apfel-Wurzel-Saft der Mosterei Ketzür
>>> lila Reis aus fairem Handel

Die jeweilige Zusammensetzung variiert, der Warenwert ist
immer ca. 18 € (Variationen nötig und möglich, u.a. wegen den
angegeben Einschränkungen, bzw. individuellen Wünschen)

Das Abo besteht wie immer aus gentechnikfreien Lebensmitteln, die u.a. aus samenfestem Saatgut gezogen wurden, bzw. aus Misch-Saft aus regionalen Äpfeln und aus fair gehandelten Zutaten, die groß-teils in solidar-ökonomischen Strukturen verarbeitet wurden.

Erstmal besten Dank, dass sich fast alle auf einen anderen Liefertag eingelassen haben! Damit kann ich dem jährlichen Event der Kulturellen Landpartie im Wendland beiwohnen. Das ist eine Veranstaltung, die sich über einen Großteil des Wendlands (also um das Zwischenlager für schwach bis mittel radioaktiven Atommüll und das immer in Erkundung befindliche eventuelle Endlager für hoch radioaktiven Müll in Gorleben) zieht, und bei der sich der Widerstand gegen die Atomanlagen mit einem großen Handwerker*innen-Markt, offenen Ateliers und Werkstätten und kulturellen Veranstaltungen zeigt. Seit Jahren mache ich dort zwischen Himmelfahrt und Pfingsten an einem Punkt mit, und es freut mich immer wieder, Teil dieser Veranstaltung zu sein. Mehr siehe unter
http://www.kulturelle-landpartie.de/ und http://www.muetzingenta.de/

Hinweisen will ich aber auf jeden Fall auch auf die Aktion
„Ziviler Ungehorsam gegen Braunkohle!
Mit vielen hunderten Menschen werden wir am Pfingstwochenende vom 13. – 16. Mai 2016 in einer Aktion zivilen Ungehorsams die Tagebaue von Vattenfall in der Lausitz lahmlegen. Menschen aus ganz Deutschland aber auch aus vielen anderen Europäischen Ländern haben sich bereits für das Wochenende angkündigt.
Unsere Aktion wird ein Bild der Vielfalt, Kreativität und Offenheit: Einige protestieren an der Abbruchkante, andere blockieren im Tagebau die Bagger, wieder andere besetzen die Gleise der Kohlebahn und der Tagebauinfrastruktur. Unsere Aktionsform ist eine offen angekündigte Massenblockade mit vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten. Ob protesterfahren oder nicht, alle können teilnehmen. Dafür haben wir uns ein Aktionskonsens gegeben, denn von uns wird keine Eskalation ausgehen. Wir sagen: Keinen Meter weiter, hier ist Ende Gelände!“
Weitere Infos unter https://www.ende-gelaende.org/de/

Genug Werbung, bzw. Hinweise auf andere Themen. Nun zum Inhalt der Biodiversitätskiste:

>>> Lauch aus der Kommune Güstriz
Auch bei Lagergemüse kann es immer wieder zu Überraschungen kommen. Diesmal haben mich Leute von der Kommune Güstriz damit irritiert, dass sie mir im April geernteten Lauch angeboten haben. Aufgrund der hohen Frosthärte der Sorte ‚blaugrüner Winter / Husky‘, eine Lauchsorte für den Winteranbau, kann diese über den Winter auf dem Feld verbleiben und im Frühjahr geerntet werden.
Es war dann nicht so viel, aber für jede*n 1-2 Stangen. 😉

>>> rot-weiß-geringelte Bete aus der Kommune Güstriz
Die geringelte Bete ist nicht nur immer wieder schön anzusehen, sondern auch noch ein leckeres Lagergemüse, das auch gar nicht so betig schmeckt(!). Die Bete wird bei der Kommune Güstriz immer ’nur‘ grob gewaschen, denn so hält sie länger, als wenn sie heftig gewaschen wird.

>>> Eiszapfen-Radieschen von Ludwig aus Börnecke
Fast schon traditionell startet die Saison mit frisch geernteten Radieschen, dieses Jahr mit der Sorte ‚Eiszapfen‘. Wie immer bei Gemüse gehört ein wenig Glück dazu, ob die Radieschen punktgenau für das Abo geerntet werden können, oder ob sie noch zu klein sind oder schon geerntet werden mussten, sodass sie nicht zu groß oder gar noch holzig werden.
Und klar, wie so oft bei Gemüse in diesem Abo: Nicht alle Radieschen sind rot und rund, auch wenn mensch das im Supermarkt denkt. Sie können in Farbe und Form variieren, z.B. zylindrisch und weiß oder rot-weiß sein oder gelb, wie die Sorte Goldball, die dann, wie der Name schon vermuten lässt, wiederum rund ist.
Radieschen kann mensch in Scheiben oder Streifen geschnitten oder geraspelt roh verzehren, in Salaten beigemischt oder als einfache Brotauflage. Salz mildert den etwas scharfen Geschmack und verstärkt das Radieschen-Aroma.
Mensch kann aber auch die Blätter essen. Das ist nicht so verbreitet, aber eine Option ist, sie entweder roh als/im Salat oder aber gekocht, ähnlich wie Spinat, zu verspeisen. Oder als Radieschenblatt-Pesto. Dafür gibt es ein Rezept auf der letzten Seite dieses Beipackzettels.

>>> Brot aus Urmut-Getreide vom Kollektiv Backstube gebacken
Der ein oder die andere Abonehmer*in wird vielleicht auch mal die Variationen gelesen haben, die einige mit im Abo haben, so z.B. ein Brot aus historischen / nicht üblichen Getreidesorten.
Nun gibt es seit fast drei Jahren die Zusammenarbeit mit der Backstube, die die ersten zwei Jahre einmal monatlich ein Brot gebacken haben: mal aus Emmer, mal aus Champagner-Roggen und zur Zeit aus Urmut.
Die Idee ist perspektivisch, eine Art Vertragsanbau mit Bäuer*innen zu machen und eine Menge abzunehmen, für die es Sinn macht, anzubauen. Seit gut einem Jahr hat die Backstube mittlerweile schon alle zwei Wochen mittwochs ein Biodiversitätsbrot im Sortiment, was auch u.a. bei den Kollektiven Kraut&Rüben, Dr. Pogo, Biokraft-keller und Feuerbohne angeboten wird. Wir arbeiten weiter an diesem Projekt, für einen Vertragsanbau muss aber der Absatz noch mehr gesteigert werden.

Und immer wieder mal gibt es dann auch so ein Brot in allen Kisten.

Das Urmut-Brot ist aus Khorasan-Weizen gebacken. Bei Khorasan-Weizen denken viele an das lizenzierte Kamut. Da aber diese Sorte nicht aus der Zuchtlinie des Kamut stammt, fällt sie nicht unter die entsprechende Lizenz.
Aus Wikipedia: ‚Der Khorasanweizen zählt, wie Einkorn und Emmer, zu den ältesten kultivierten Getreidearten. Einkorn und Emmer wurden bereits vor 10.000, Khorasanweizen vor etwa 6.000 Jahren angebaut. Die alten Getreidearten liefern weit geringere Erträge als die neueren Kulturformen. Sie sind anspruchsloser und unempfindlicher gegenüber Krankheiten und Schädlingsbefall. Da Khorasanweizen kaum auf Kunstdünger anspricht, war die Sorte für die konventionelle Landwirtschaft nie interessant. Es ist ein ideales Korn für den Bio-Anbau, das allerdings warmes und trockenes Klima bevorzugt.‘

>>> Apfel-Sanddorn-Saft der Mosterei Ketzür
Im Januar habe ich schon ein wenig zu Sanddorn geschrieben. Wer den Text nicht zur Hand hat, kann ihn unter http://schnittstelle.blogsport.de/2016/01/08/biodiversitaets-abo-im-januar-2016/ nachlesen.

>>> Pilsz von der kollektiven Brauerei Spent Brewers
Auch hiermit werden kollektive Strukturen unterstützt.

>>> Pasta von der Genossenschaft Iris
Diese Hartweizen-Pasta passt hervorragend zum Pesto aus den Radieschenblättern 😉

Variationen möglich mit
>>> Dinkel-Weiß-Bier
Bier muss zum einen nicht immer aus Gerste sein, sondern kann wie dieses auch mal mit Dinkel gebraut werden. Die Brauerei Ertl hat verschiedene Biersorten im Angebot, und warum nicht mal ein Dinkel-Bier versuchen?

>>> Apfelwurzelsaft der Mosterei Ketzür
Immer wieder beliebt ist der rote Mischsaft aus Apfel-, Möhren-, Rote Beete-, Pastinaken-, Sellerie- und Petersilienwurzel-Saft.

>>> lila Reis aus fairem Handel
Um Agrar-Diversität auch in anderen Ländern zu fördern und gleichzeitig auch ‚fairere‘ Arbeitsbedingungen, kommt ihr mal wieder in den Genuss einer nicht üblichen Reissorte. Die wenigen farbigen Reiskörner färben beim Kochen den gesamten Reis in ein kräftiges lila, ein Hinkucker.

Na dann, juten Hunger,

HERBiE
für Schnittstelle

P.S.: Damit es sich einbürgert: Korkensammellstelle. Im Depot werden Korken gesammelt, die dann auf dem Ulenkrug als Isolierung verwendet werden.
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Falls Ihr Interesse an den Lebensmitteln aus dem Abo und aus dem allgemeinen Sortiment von Schnittstelle habt: Depotverkauf: immer montags zwischen 15 und 19 Uhr.
Das gesamte Angebot von Schnittstelle (inkl. T-Shirts) gibt’s dann im Verkauf.
Das Depot ist in der Urbanstr. 100 (im Eingang hängt u.a. ein Schild mit der Aufschrift ‚Zum Fliegenden Theater‘. Dann in den zweiten Hinterhof gehen, ganz rechts hinten ist der Eingang mit einem grünes Schild ‚ Schnittstelle‘ an der Tür.)
Bestellungen: per Tel: 0176-54392783 oder per mail: schnittstelle@jpberlin.de
Lieferung nach Absprache möglich.
Ebenso ist es möglich, Waren aus unserem Sortiment zu der Kiste dazu zu bestellen. Einfach vor dem nächsten Abotermin anrufen.
Infos zum Thema Landwirtschaft, Biodiversität, Solidarökonomie, Lebensmittel und unsere Waren, findet ihr unter http://schnittstelle.blogsport.de
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Radieschenblätter-Pesto
für etwa 6 Personen

Zutaten:
Blätter von einem Bund Radieschen, gerne mit Stiel
180ml Olivenöl
150g Sonnenblumenkerne
2-3 Zehen Knoblauch
Salz
Pfeffer
optional: etwas Zitronensaft

Radieschenblätter putzen und in dicke Streifen schneiden, Sonnenblumenkerne anrösten, Knoblauchzehen schälen. Alles zusammen mit dem Olivenöl in eine Schüssel geben und pürieren, so dass Stückchen bleiben. Mit Salz, Pfeffer und Olivenöl abschmecken und mit Olivenöl garnieren.

Statt Radieschenblätter eignen sich auch sehr gut Kohlrabiblätter.

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