Veranstaltung mit Agrarexperte Luis Muchanga aus Mosambik. (am 8. Juni)
Die G7 krempeln mit der „Neuen Allianz für Ernährungssicherheit“ die mosambikanische Landwirtschaft zum Vorteil großer Agrarkonzerne um. So sieht es Luís Muchanga, Direktor des mosambikanischen Kleinbauernverbands UNAC. Anlässlich des G7-Gipfels hat das INKOTA-netzwerk Muchanga nach Deutschland eingeladen. Aus erster Hand berichtet er, wie das, was die G7 als Hunger- und Armutsbekämpfung bezeichnet, die Lebensgrundlagen tausender Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bedroht.
Mosambik ist eines der ersten Mitgliedsländer der „Neuen Allianz“, die 2012 von den G7 ins Leben gerufen wurde. Die Auswirkungen dort werfen ein Schlaglicht auf das, was auch in den neun anderen afrikanischen Staaten noch kommen kann. „Vor dem Start der ‚Neuen Allianz’ konnten Kleinbauern ihr Saatgut untereinander tauschen“, erklärt Muchanga. „Mit der ‚Neuen Allianz’ hat Mosambik aber Gesetze verabschiedet, die die freie Verteilung von Saatgut verbieten und Kleinbauern dazu zwingen, teures Saatgut bei Agrarkonzernen einzukaufen.“
15 strukturelle Reformen in wichtigen Sektoren wie dem Saatgutbereich und bei der Landnutzung sind in Mosambik bereits umgesetzt oder in Vorbereitung. Bisher gingen diese alle zu Lasten der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Luís Muchanga kommt deshalb zu dem Schluss: „Die Neue Allianz der G7 setzt auf das falsche Landwirtschaftsmodell und geht an den Bedürfnissen und Vorstellungen der mosambikanischen Bevölkerung vorbei. Das wollen wir ändern.“
Veranstaltungen in Berlin am Mo., 8. Juni 2015, ab 18.30 Uhr über „Plantagen. Politik. Proteste.“ – Gespräch und Diskussion in der Rosa Luxemburg Stiftung, Salon, FM 135 1. Stock, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
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