Aus dem Newsletter der Saatgutkampagne +++ Landwirtschaftsministerium propagiert Verbesserung der Welternährung
durch Forschung an Hybridweizen +++
Kurz vor Beginn der deutschen Präsidentschaft der G20-Staatengruppe findet in Frankfurt am 6./7.12.2016 eine Tagung der ?International Research Initiative for Wheat Improvement (=Wheat Initiative)? dieser G20 statt. Am 8.12.2016 organisiert das dt. Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft dann ebendort einen Kongress „Wheat research, solutions to feed the earth’s growing population?.
Wider einmal soll also die Erzeugung von Hochzuchtsorten und vor allem die Hybridzüchtung die Welternährung sichern. Es ist die alte Propaganda-Mär der Grünen Revolution, dass steigende Sortenerträge den Hunger bekämpfen würden. Dabei sind die wesentlichen Ursache doch Armut und mangelhafter Zugang zu Land, Wasser und angepasstem Saatgut. Der Weltagrarbericht hat schon 2008 gezeigt, dass die Flächenerträge bei kleinbäuerlicher Landwirtschaft besser sind als bei industrieller Landwirtschaft.
Allerdings kommt eine Umstellung von samenfesten Sorten auf Hybridpflanzen und ein steigender Bedarf an Agrarchemie, der mit Industriesaatgut einhergeht, der Saatgut- und Chemieindustrie zugute. Diese steckt gegenwärtig in einer Absatzkrise und musste Gewinneinbrüchen hinnehmen; nun sucht sie Gewinnsteigerungen durch forcierte Konzernfusionen und auch durch Marktausdehnung, etwa durch die Erzeugung von Weizenhybriden, die nicht nachbaufähig wären und die Bauern zum jährlichen Neukauf von Weizensaatgut zwingen würden. Die deutsche Forschungsförderung unterstützt die Industrie dabei und das BMEL kaschiert diese Konzern-Unterstützung mit der angeblichen Bekämpfung des Welthungers.
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