Hallo Freund*innen der Agrar-Diversität, Antifaschist*innen, Kartoffel- und Wintergemüse-Liebhaber*innen und Interessierte an Politik rund um das Essen,
(Hier ist der dem Abo beigelegte Info-Zettel der Febraur 2021-Kiste des Bio-Div-Abos. Damit Du/Ihr eine Idee bekommt worum es geht.)
Diesmal mit:
>>> roter Bete von Ludwig aus Börnicke
>>> bunten Kartoffeln vom Hof Walden
>>> weißen Karotten vom SoLaWi-Hof Waldgarten
>>> Pastinaken von Ludwig aus Börnicke
>>> Hafertreber-Brot vom Kollektiv Backstube
Variationen möglich mit:
>>> Apfel-Sanddorn-Saft von der Mosterei Ketzür
>>> Apfel-Wurzel-Saft von der Kommune Karmitz
Die jeweilige Zusammensetzung variiert, der Warenwert ist
immer ca. 18 € (Variationen nötig und möglich, u.a. wegen den
angegeben Einschränkungen, bzw. individuellen Wünschen)
Das Abo besteht wie immer aus gentechnikfreien Lebensmitteln, die u.a. aus samenfestem Saatgut gezogen wurden, bzw. aus Misch-Saft aus regionalen Äpfeln und Gemüse, die großteils in solidar-ökonomischen Strukturen verarbeitet wurden.
Vorweg eine Info für den Monat Mai: Ich möchte in diesem Jahr mal einen Monat mit dem Abo aussetzten. Mit dem Ende der Bestände von Lagergemüse einerseits und der noch nicht erntereifen Gemüse macht es Sinn, den Monat Mai dafür zu nutzen. Wie das dann genau organisiert wird, werde ich mir die nächste Zeit überlegen und euch über diesem Weg informieren.
Im Abo liegt diesen Monat das Aktionsheft „Aktionsideen und Anregungen für die Agrarwende!
Du willst die Agrarwende in die Welt hinaustragen?“
Wenn ihr bedarf nach mehr Heften habt, könnt ihr die unter www.aktion-agrar.de/aktionsheft/ selber bestellen. Im Depot von Schnittstelle liegen auch noch welche zum Verteilen. Oder ihr schreibt Schnittstelle und ich kann die mit dem nächsten Abo liefern. Denn in Zeiten der Pandemie ist es auch schwerer, solche Infohefte unter die Menschen zu bringen. Es ist weiterhin gut und notwendig, dass noch viele motivierte Menschen erreicht werden, die aktiv werden wollen – gegen Agrarkonzerne und für eine bäuerliche Landwirtschaft, weltweit.
„Das Aktionsheft … hat alles was man im Alltag so braucht, um die Agrarwende voran zu bringen: Sticker, Infografiken, Tipps für den Garten und vieles mehr.
Im neuen Heft für 2021 geht es um den Zugang zu Land, um den Bodenmarkt und die Zukunft bäuerlicher Landwirtschaft. Und ganz wichtig: um Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden und viele Tipps für ein aktives Jahr 2021!“
Das Aktionsheft ist in den letzten Jahren über die Wir-haben-es-satt-Demo verteilt worden. Dort hat es viele erreicht, die sich selbst seinen Themen genähert haben und Hefte mit nach Hause, in ihre Nachbarschaft, in ihr Lieblingscafé, … mitgenommen haben und damit weiterverteilt haben.
Die Demo ist ja dieses Jahr Corona-bedingt zu einer „Aktion Fußabdruck“ eingekürzt worden, mit beachtlich viel Aufmerksamkeit in den Medien. Diese Aufmerksamkeit haben im Januar auch Bilder von demonstrierenden Bauern jenseits der Aktion bekommen. Es gab in Berlin eine Treckerblockade, für die jenseits der üblichen Akteur*innen mobilisiert wurden. Leider mit einer Schnittmenge zu rechten Youtuber*innen und Menschen, die zu den Corona-Mythen-Demos gehen. Das wäre wohl kaum aufgefallen, wenn bei den Bildern nicht immer wieder die Landvolk-Fahne zu sehen gewesen wäre. Der Berliner Tagesspiegel schreibt dazu: „Zwar sei „Landvolk“ keine Parteiströmung der NSDAP gewesen, dennoch attestiert Historikerin Edelmann ihr klar „völkische, nationalistische und antisemitische Denkansätze“. „Jahrelange hasserfüllte, antidemokratische Propaganda hatten den Nährboden für die NSDAP bereitet (…)“, schreibt die Expertin. Jüdische Institutionen teilen diese antisemitischen und nationalistischen Einordnung der Bewegung.“
Aber was hat das mit dieser Fahne auf sich? Diese ist seit Sommer 2020 immer wieder bei Protesten rund um Landwirtschaft aufgetaucht. Bei meiner Recherche bin ich auf einen guten Artikel auf der Antifaschistischen Recherche-Seite www.dasversteckspiel.de gestoßen. Der geht nicht nur auf den geschichtlichen Hintergrund ein, sondern auch auf die Kontinuität der Akteur*innen. Und was mir bei vielen Berichten gefehlt hat, ist der Hinweis auf die Gefahr der Verharmlosung rechter Symbolik. Den will ich hier dokumentieren.
„Die Fahne der Landvolkbewegung: Die Entpolitisierung eines historisch belasteten Symbols
Am 11. Juni 2020 inszenierten sich Bauern in Schleswig-Holstein in Aufsehen erregender Weise: Auf einem Feld in Nordfriesland stellten sie mit 324 beleuchteten Traktoren das Symbol der historischen Landvolkbewegung nach. Sie protestierten damit gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung und vor allem gegen neue Bestimmungen zur Tierhaltung und zum Einsatz von Düngern und Pflanzenschutz-mitteln.
Die Bilder aus Nordfriesland lösten eine breite Diskussion aus. Denn die Landvolkbewegung war eine völkische, antisemitische und antidemokratische Bewegung der Zwischenkriegszeit, die in den 1930er Jahren in großen Teilen in der NSDAP aufging.
Einer der Organisatoren der Veranstaltung am 11. Juni 2020, der Landwirt Jann-Henning Dircks, distanzierte sich pflichtschuldig von Nationalsozialismus und Gewalt. Bezüglich der Landvolkbewegung meinte er lapidar: »Was daraus geworden ist, da mag jeder die Geschichte anders interpretieren.« Für ihn und seine Kolleg*innen soll das Zeigen des Symbols »noch nicht mal eine politische Botschaft sein«, es stehe für den Zusammenhalt der Landwirte.
Auch bei den Bauernprotesten am 1. September 2020 in Koblenz gegen die Konferenz der EU-Agrarminister wehte die Landvolkfahne am Rheinufer und an Traktoren, die aus Norddeutschland angefahren kamen. Selbst bei der Demonstration gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie am 29. August 2020 in Berlin führten Teilnehmende die Fahne mit.
Das Zeichen einer antisemitischen und antidemokratischen Bewegung wird aus der Mottenkiste geholt und soll nunmehr für Zusammenhalt und Protest stehen. Darüber reduziert man das Symbol und die Bewegung auf ein paar gefällige Aspekte. Man verfälscht ihre Geschichte und verharmlost die Ideologie, die sie vertrat.
Das Symbol der Landvolkbewegung
»Aus Anlaß der bevorstehenden Haftentlassung des Landvolkführers Wilhelm Hamkens, Eiderstedt, am 1. August 1929 in Neumünster geplanten Landvolkkundgebung, faßte ich mit Muthmann den Plan, für die Landvolkbewegung gleichzeitig eine eigene Fahne als Kampfzeichen herzustellen« schreibt Peter Petersen in seiner autobiographischen Schrift »Fliegender Sand«. Der 1904 geborene und 1989 verstorbene Petersen war ein Nazi und saß zwischen 1967 und 1971 für die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) im Landtag von Schleswig-Holstein. Sein Buch »Fliegender Sand« wurde 1985 vom neonazistischen Nordland-Verlag veröffentlicht.
Die Landvolkfahne, dessen Urheberschaft Petersen für sich reklamiert, zeigt einen weißen Pflug und ein rotes Schwert auf schwarzem Hintergrund. Wilhelm Hamkens, von dem Petersen schreibt, war ein Anführer der Landvolkbewegung, die sich in den 1920er Jahren in Schleswig-Holstein und dem nördlichen Niedersachsen formierte. Am Tag seiner Haftentlassung am 1. August 1929 erwarteten ihn 1000 begeisterte Anhänger*innen in Neumünster. Zu »seiner« Fahne schreibt Petersen: »Vorbild war die schwarze Bauernfahne Florian Geyers aus dem Bauernkrieg 1524-25 mit einem Bundschuh als Zeichen. Da aber die schleswig-holsteinischen Bauern wahrscheinlich dieses mittelalterliche Symbol bäuerlichen Lebens wohl kaum verstehen würden, ließ ich mir von meinem Onkel, einem Zeichenlehrer, eine Fahne mit einem weißen Pflug und einem roten Schwert entwerfen, getreu den Nationalfarben Schwarz-weiß-rot […]«. Der Pflug stand für die Arbeit, das Schwert für Wehrhaftigkeit und Schwarz-Weiß-Rot für die Gegnerschaft zum Schwarz-Rot-Gold der Weimarer Demokratie. Viel Ahnung von Geschichte hatte Petersen nicht: Weder war die Bundschuhfahne schwarz, noch war sie von Florian Geyer verwendet worden.
Die historische Landvolkbewegung
Die Landvolkbewegung entstand in jener Zwischenkriegszeit als Protestbewegung gegen die Not der bäuerlichen Betriebe und der Landbevölkerung. Die Weltwirtschaftskrise, steigende Inflation, hohe Kredite und Missernten bedrohten viele Bauern in ihrer Existenz. Die Landvolkbewegung war durch und durch reaktionär. Sie vertrat eine Blut-und-Boden-Ideologie und propagierte die Vernichtung des angeblich »jüdisch-parlamentarischen Systems« der Weimarer Republik.
Der Historiker Uwe Danker, ein renommierter Kenner der schleswig-holsteinischen Landesgeschichte, erklärt: »Ideologisch war sie eindeutig rechtsextrem, völkisch aufgeladen und vor allem antisemitisch. Die Juden seien an allem schuld, an all ihrer Not, sowohl das internationale Judentum als auch angebliche jüdische Viehhändler, alle Not wurde auf Juden projiziert und in ein rassistisches, rechtsextremes Weltbild integriert.«
Ihre beiden Anführer, Wilhelm Hamkens und der Dithmarscher Landwirt Claus Heim, waren Mitglieder des »Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten«, einer paramilitärischen Organisation, die die Demokratie der Weimarer Republik bekämpfte. Heim schrieb 1929 an einen Freund: »Die ethischen Werte, die der Zusammenhang von Blut und Boden erzeugen muß, werden nirgends mehr klar erkannt. Opferfreudigkeit, Selbstlosigkeit, Kampfgeist sind niedrigen egoistischen Werten rein materieller Art gewichen. Auch die unzertrennliche Verbundenheit von Religion und Rasse muß unserm nordischen Bauernvolk als dem echtesten Vertreter arischer Rasse wieder zum Bewußtsein gebracht werden.«
Zu den Aktionen der Landvolkbewegung zählten Kundgebungen, Steuerboykott und Blockaden zur Verhinderung der Pfändung verschuldeter Betriebe. Um Heim bildete sich ein radikaler Flügel, der Bombenanschläge unter anderem auf Regierungseinrichtungen verübte. Die Bewegung erfuhr nun massive Repression, spaltete sich und verlor an Zulauf und Dynamik.
Die Landvolkbewegung und der Nationalsozialismus
Nach 1930 schlossen sich viele Landvolk-AnhängerInnen dem aufkommenden Nationalsozialismus an. Karl Dahmen vom Norddeutschen Rundfunk schreibt: »Mit dem Niedergang der Landvolkbewegung stieg die Mitgliederzahl der NSDAP. Während die Partei bei Beginn der Bauernproteste lediglich vier Prozent bei Wahlen in Schleswig-Holstein errang, waren es 1930 schon 27 Prozent. Claus Heim und Wilhelm Hamkens grenzten sich stark von den Nationalsozialisten ab, vor allem, weil deren Herrschaftssystem den eigensinnigen Männern nicht passte. Eine Zentralgewalt, wie sie die Nazis umsetzten, lehnten sie ab. Aber die Geister, die sie riefen, wurden sie nun nicht wieder los. Schleswig-Holstein hatte als erste Provinz Preußens eine nationalsozialistischen Mehrheit im Parlament.«
Der Konflikt zwischen Heim bzw. Hamkens und dem Nationalsozialismus bestand in der Hauptsache darin, dass sich die störrischen Bauernführer nicht von den Nazis in ihre Schollen hineinregieren lassen wollten. Auch pflegten Hamkens und Heim einen großbäuerlichen Standesdünkel und standen den regionalen NS-Führungspersonen, die teils aus »kleinen« Verhältnissen kamen, überheblich gegenüber.
Die, die heute die Landvolkfahne zeigen und nicht rechts sein wollen, versteigen sich mitunter zur Behauptung, diese sei ein Symbol der Gegnerschaft zum Nationalsozialismus gewesen. Das ist bestenfalls Augenwischerei. Der Staat und die Gesellschaft, für die Heim und Hamkens eintraten, sollte völkisch und autoritär sein, eine Ständeordnung als Gegenentwurf zur verhassten parlamentarischen Demokratie.
Die Landvolk-Fahne nach 1945
Petersen schreibt in den 1980er Jahren in seinen Lebenserinnerungen zur Landvolkfahne: »Sie ist heute noch nicht vergessen und spukt noch nach 50 Jahren in den Köpfen vieler schleswig-holsteinischer Bauern und sind über sie auch mehrere Veröffentlichungen während der jüngsten Zeit erfolgt.«
Tatsächlich wurde die Fahne ab den 1960er Jahren von der Notgemeinschaft Deutscher Bauern verwendet. Die Gruppe wurde vom Alt- und Neonazi Thies Christophersen angeführt, der 1973 die Schrift »Die Auschwitzlüge« veröffentlichte, eine der berüchtigsten antisemitischen Hetzschriften der Nachkriegszeit. Christophersen leitete den Nordland-Verlag, der 1985 die Erinnerungen von Petersen herausbrachte und das Symbol der Landvolkbewegung als Verlags-Logo führte. Das Symbol befand sich auch auf der Titelseite der Zeitschrift »Die Bauernschaft«, die Christophersen von 1969 bis 1996 herausgab. Die Zeitschrift erschien in einer Auflage von 5.000 Exemplaren und war bis in die 1990er Jahre das Organ eines internationalen Netzwerks von AuschwitzleugnerInnen. So blieb die Fahne der Landvolkbewegung in den alt- und neo-nationalsozialistischen Szenen verhaftet.
Im neonazistischen Versandhandel taucht(e) das Symbol hin und wieder auf. Dort wird es als »Bauernfahne« oder »Bauernwappen« angeboten. Bei Aufmärschen und neonazistischen Versammlungen ist das Symbol kaum zu sehen. Doch mit den Bauernprotesten und über die Berliner Demonstration gegen die COVID-19-Maßnahmen erfährt es nun neue Aufmerksamkeit.
Eine historisch belastetes Symbol wird umgedeutet
Was bewirkt es, wenn Bauern als Zeichen ihres Protests gegen die Agrarpolitik heute ein Symbol nutzen, das historisch extrem rechts besetzt ist? Lassen sich aus der Geschichte der Landvolkbewegung und ihres „Kampfzeichens“ die Aspekte von Rebellion und Widerstand herauspicken und die von Demokratiefeindlichkeit und Antisemitismus ausblenden? Kann ein historisch derart belastetes Symbol heute für etwas anderes stehen?
Bei einigen Symbolen stellt sich diese Frage. So beim Konterfei des linken Guerilleros Che Guevara, das zeitweise von deutschen Neonazis gezeigt wurde. Doch um den Bedeutungskern des Symbol zu ändern – vom revolutionären linken Kampf hin zu einer diffusen Rebellionsromantik – brauchte es Jahrzehnte, in denen die Kultur- und Werbeindustrien das Symbol vereinnahmten und es immer beliebiger werden ließen.
Das Symbol der Landvolkbewegung hingegen ist und war exklusiv. Es wurde eigens für eine nationalistische, antidemokratische und antisemitische Bewegung geschaffen und transportiert deren Geschichte, Erinnerungen und politischen Ideen.
Eine Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus und der Frage, wie es zur Vernichtung der europäischen Juden*Jüdinnen im Nationalsozialismus kommen konnte, ist unbedingt mit der Betrachtung der politischen Strömungen verbunden, die der mörderischen Politik im Nationalsozialismus den Weg bereiteten und aktiv daran teilnahmen. Diese Aufarbeitung kommt vor allem in Nordniedersachsen und Schleswig-Holstein nicht um die Landvolkbewegung herum, die zu ihrer Hochzeit Ende der 1920er Jahre weit über 100.000 aktive Anhänger*innen hatte.
Deren Fahne nun zum bäuerlichen Widerstandssymbol ohne politische Botschaft umzudeuten und als norddeutsche Protestfolklore zu verklären, wie es die Gruppe um Jann-Henning Dircks versucht, relativiert die Geschichte. Es vermittelt, dass der Antisemitismus und die Demokratiefeindlichkeit der Landvolkbewegung heute keine kritische Betrachtung und Aufarbeitung (mehr) wert seien. Zugleich wird die Landvolkbewegung zum historischen Vorbild erhoben und entpolitisiert.
Trotz der anhaltenden Kritik auch von Seiten der Bauernverbände halten die Bauern um Dircks an der Verwendung der Landvolk-Fahne fest. Und sie inszenieren sich als Unverstandene und Geächtete. In einer Videobotschaft vom September 2020 beklagt Dircks, dass der Deutsche Bauernverband ihn und seine Leute angeblich zu Unrecht »in die rechte Ecke drücken« wolle.“
Der Text mit Bildern und Fußnoten findet ihr unter https://dasversteckspiel.de/hintergruende/fallbeispiel-landvolkfahne-die-entpolitisierung-eines-historisch-belasteten-symbols-354.html?more=true
Inhalt der Kiste:
>>> rote Bete von Ludwig aus Börnicke
Rote Bete kann gut zu Bete-Apfel-Salat geraspelt werden. Oder ihr könnt sie in einer Wintersuppe mitkochen. Wie immer ist sie nicht so sauber geschrubbt wie im „regulären“ Handel, da beim Säubern die natürliche Schutzschicht weggeschrubbt würde und sie schneller schrumpeln und auch schimmeln können.
>>> Kartoffeln vom Hof Walden
Diesmal gibt es die Sorte Linda. Sie ist eine festkochende Kartoffel mit tiefgelbem Knolleninneren, die als besonders aromatisch gilt. Während einer langen Lagerung verändert sich die Kocheigenschaft zu mehligkochend.
>>> weiße Karotten vom SoLaWi-Hof Waldgarten
Diesmal kommt eine weiße Variante der Karotte zu euch.
>>> Pastinaken von Ludwig aus Börnicke
Der Geschmack der Wurzeln ist süßlich-würzig und erinnert an Karotten und Sellerie, nur milder. Die Pastinake lässt sich backen oder kochen und zu Cremesuppen und Pürees verarbeiten. Gerieben kann sie wie Sellerie auch als Salat zubereitet werden. Pastinake sollte nicht zu dunkel angebraten werden, da sie ansonsten einen bitteren Geschmack bekommt.
Heute ist die Pastinake wieder fast ein „normales Gemüse“. Ende der Achtziger-/ Anfang der Neunzigerjahre war sie dagegen selbst im Biobereich ein Nischen-Gemüse. Heute gibt es Pastinaken in jeder gut sortierten Gemüseabteilung. In 2011/2012 war die Pastinake in Deutschland sogar Gemüse des Jahres! (Ja, sowas gibt es!)
>>> Hafertreber-Brot vom Kollektiv Backstube
Im Abo ist nun für alle eines der neuen Biodiversitätsbrote des Kollektivs Die Backstube in Berlin. Es besteht aus Dinkelsauerteig sowie Hafertreber von Kornwerk Haferdrinks, Weizenvollkornmehl, Weizenmehl, Wasser und Salz.
Das Kornwerk macht einen Haferdrink aus alten Hafersorten, die regional angebaut und in Pfandflaschen vertrieben werden. Bei der Produktion der Milchalternative bleibt Treber übrig, der nun in Form des Brotes weiterverwendet wird – eine sehr nachhaltige Variante, mit dem Treber was Sinnvolles zu machen.
Variationen möglich mit:
Die Variationen ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Wünsche und Individualisierungen. Zum Beispiel: Wenn in einem Abo kein Weizenbrot enthalten sein soll, gibt es dafür zwei Säfte. Teilweise gibt es noch individuelle Wünsche oder Allergien, die dann zu anderen Kombinationen führen, die hier nicht erwähnt werden.
>>> Apfel-Sanddorn-Saft von der Mosterei Ketzür
Hier im Abo gibt es immer wieder Lebensmittel, die schon fast ausgestorben sind. Allerdings ist es bei Sanddorn eher umgekehrt. Bei der Recherche war ich erstaunt, dass er erst seit den 80ern kommerziell genutzt wird, zumindest in Mitteleuropa. In der DDR war er bekannt unter dem Begriff ‚Zitrone des Ostens‘.
Seit Mitte der 70er-Jahre hatten Gärtner*innen in der DDR im Auftrag der Regierung begonnen, eine Alternative zur Vitaminspenderin Zitrone zu züchten, da für Zitronen die nötigen Devisen knapp wurden. Und da Sanddorn ebenfalls einen hohen Vitamin-C-Gehalt hat und schon in den hiesigen Breitengraden kultiviert war, bot er sich als so eine Alternative an. Nach wenigen Jahren wuchs mit der Sorte Leikora dann die ‚Zitrone des Ostens‘ heran. Diese hatte einen zehnfach höheren Vitamin-C-Gehalt als die Zitrone.
Die erste Kultursanddorn-Plantage von 3 ha Größe wurde 1980 in Ludwigslust angelegt. Bis 1989 hatte sich die Anbaufläche in der DDR auf über 150 ha ausgedehnt. Nach 1989 verfielen viele dieser Flächen. Seit ca. 15 Jahren werden einige der Flächen wieder gepflegt und es wurden sogar neue Sanddorn-Plantagen angelegt, so dass die Anbaufläche in Deutschland derzeit knapp 700 ha beträgt.
>>> Apfel-Wurzel-Saft von der Kommune Karmitz
Der Saft ist eine Mischung aus Apfel-, Möhren-, Rote Bete-, Pastinaken-, Sellerie- und Petersilienwurzel-Saft. Wer mehr zur Wichtigkeit von Streuobstwiesen für die biologische Vielfalt wissen will, kann auf der Internetseite von Schnittstelle unter Bio-Div-Abo was zum Thema Streuobstwiesen im Beipackzettel Oktober 2016 finden.
Na dann, einen juten Hunger,
HERBiE
für Schnittstelle