Ausstellung mit Veranstaltungsreihe zu 40 Jahre Longo Maï

schaf-longo-mai vom 25. Oktober bis zum 15. November (ab dem 26.10. täglich von 12.00 bis 20.00 Uhr geöffnet). Im ‚Freies Museum’*.
Dort könnt ihr einen Produzenten von Schnittstelle selbst kennenlernen, denn: immer mal wieder, gibt es Produkte vom Hof Ulenkrug bei Schnittstelle und in der Biodiv-Kiste.
Ca. 20 Erwachsene leben auf dem Hof und betreiben eine vielfältige Landwirtschaft. Neben der Selbstversorgung mit einem großen Gemüse- und Obst-Garten, betreiben sie auch einen Erhaltungs-Garten, in dem dutzende verschiedene Weizen-Sorten wachsen. Aus einer dieser Sorten, dem Champagner-Roggen, gibt es in Zusammenarbeit mit der Backstube zweimal im Monat ein Bio-divers-Brot.
Die Gemeinschaft mit gemeinsamer Ökonomie engagiert sich politisch in mehreren lokalen Gruppen und transnationalen Netzwerken. Aber vor allem ist der Hof Ulenkrug ein Teil des europäischen Netzwerkes Longo mai, das 1973 von ca. 30 Jugendlichen aus mehreren europäischen Ländern gegründet wurde.
Das Land kommt in die Stadt… und die Ausstellung über Jahre Longo maï kommt nach Berlin. Ihr seid herzlich eingeladen!
Von den Schafen, bis zur Wollverarbeitung in der eigenen Spinnerei, vom freien Radio Zinzine, über landwirtschaftliche Arbeit, zum politischen Engagement in verschiedenen Bereichen, bietet die Ausstellung einen guten Einblick in dieses seit 40 Jahren gelebte Experiment.

Während der Ausstellungszeit finden zahlreiche Veranstaltungen in den Ausstellungsräumen statt. Das Komplette VERANSTALTUNGS-PROGRAMM

Samstag, 25.10.; 17.00 Uhr
Vernissage: „Comedia Mundi“ musiziert, Freundinnen und Freunde melden sich zu Wort

Sonntag, 26.10.; 14.00 Uhr
Nationalismus – Scheinlösung. Lebensgrundlagen überall werden geraubt – dafür bietet das herrschende System nationalistische, rassistische oder religiöse Scheinlösungen. Welche Antworten haben wir darauf und was können wir tun? Kurzvorträge von Freund_innen aus Ex-Jugoslawien, der Ukraine, Deutschland, Frankreich, Österreich mit anschließender Diskussion.

Dienstag, 28.10.; 19.30 Uhr
Afrique-Europe-Interact: Gemeinsam gegen Landraub und Rassismus am Beispiel Mali mit Buchlesung „Mein Weg vom Kongo nach Europa. Zwischen Widerstand, Flucht und Exil“ mit dem Autor Emmanuel Mbolela.

Mittwoch, 29.10.; 19.30 Uhr
Uranabbau in Falea, Mali. Afrique-Europe-Interact und Europäisches Bürger_innen Forum informieren über die Situation und gemeinsame Kämpfe dagegen.

Donnerstag, 30.10.; 19.30 Uhr
Kollektiv statt Krise? Seit den Finanzkrisen entscheiden immer mehr Menschen in Griechenland und Spanien, sich in Kollektiven zu organisieren, um so eine wirtschaftliche Praxis und politische Perspektive als Gegenentwurf zur kapitalistischen Norm zu schaffen. Hierüber und über ihre Motivation wollen wir gemeinsam mit Aktivist_innen von dort reden.

Freitag, 31.10.; 18.00 Uhr
Unabhängig von Saatgutkonzernen. Initiativen, stellen sich vor und diskutieren folgende Themen: Freier Zugang zu Saatgut – ein Menschenrecht, Wiederentdeckung und Verbreitung alter bäuerlicher Sorten, lokale Saatgutbanken, Tauschbörsen, repressive Gesetzgebung. Erfahrungen aus Deutschland, Griechenland, Frankreich, Österreich und Kolumbien werden weiter gegeben. Mit Verkostung von Produkten aus bäuerlichen Sorten, jede und jeder kann mitbringen, was sie oder er anderen vorstellen möchte.

Samstag, 1.11.; 19.30 Uhr
Selbstverwaltete Projekte – utopisch und widerspenstig? Gibt es eine Auseinandersetzung mit der Gesellschaft oder sind wir Nischenprojekte? Selbstverwaltete Projekte diskutieren über ihre gesellschaftliche Relevanz.

Montag, 3.11.; 19.30 Uhr
Tobias Morgenstern und Wolfgang Musick im Konzert. Tobias – Akkordeonist und Komponist, gründete u.a. „L’art de Passage“, das Label „Cooleur“. und mit Thomas Rühmann das „Theater am Rand“ im Oderbruch bei Berlin. Wolfgang – Jazzbassist, Ensemble „Piacordia“, ehemals auch „L’art de passage“, seit 1987 in der Rembeticoband Zotos Compania.

Dienstag, 4.11.; 19.30 Uhr
4. November – nicht vergessen! Am 4. November 1989 fand eine riesige Demo auf dem Berliner Alexanderplatz gegen unhaltbare Zustände in der DDR statt. Daran knüpfte am 4. November 1990 das Europäische Bürger_innen Forum an und lud Ost- und West-Europäer_innen ein, um gemeinsam ein „Europa von unten“ zu erfinden. Was bleibt – 25 Jahre später – von den Hoffnungen in Ost und West?

Mittwoch, 5.11.; 19.30 Uhr
Filmvorführung „Das Boot ist nicht voll“ (d/f) Der Film zeigt die Freiplatzaktion für chilenische Flüchtlinge nach dem Putsch 1973, ein Engagement von Longo maï in der Schweiz. Mit einem Zeitzeugen, Diskussion und Musik aus den Anden.

Freitag, 7.11.; 19.30 Uhr
Sklavenarbeit 2014 am Beispiel Italien. Mit zwei Kurzfilmen: „Destination de dieu“ (engl., dt. UT) Afrikanische Migranten berichten über extreme Ausbeutung bei der Tomatenernte in Foggia. „Il tempo delle arance“ (ital./engl., dt. UT) Schüsse auf afrikanische Migranten nahe Rosarno/Kalabrien bringen das Fass zum Überlaufen. Hunderte von Migranten, die unter entwürdigenden Bedingungen leben und arbeiten, rebellieren in den Straßen von Rosarno. Mit anschließender Diskussion.

Samstag, 8.11.; 14.30 Uhr
Spaziergang zu Ernährung, Arbeitsverhältnissen und Alternativansätzen: Von der Imbissbude, über urbane Gärten, an städtischer Bäckerkultur vorbei, bis zu Biolebensmitteln… Treff am Freien Museum

Sonntag, 9.11.; 11.00 Uhr
Singen gegen den Strom – Matinée mit dem „chœur des chenais“ aus der Provence, dem Kommunechor, befreundeten Singvögeln und „Judiths Krise“ am geschichtsträchtigen Datum.

Dienstag, 11.11.; 19.30 Uhr
Nicht-Kommerziell – jenseits von Eigentum und Tauschlogik Kartoffeln anbauen, Brot backen, Seminare organisieren – nicht kommerziell ohne direkte Gegenleistung! Menschen aus mehreren Projekten in der BRD und Österreich, die damit einen Beitrag zur Überwindung des Kapitalismus leisten wollen, berichten und diskutieren über Theorie und Praxis.

Mittwoch, 12.11. ; 19.30 Uhr
Alte und neue Kollektive. Waren die Kollektive aus den 70ern und 80ern politischer und idealistischer als die heutigen? Warum werden eigentlich neue Kollektive gegründet, wo doch so viele alte Nachwuchs suchen? Wie können Erfahrungsaustausch und Generationswechsel gelingen? Welche politischen Visionen/Perspektiven haben wir? Welche politische Relevanz haben unsere Kollektive und welches Veränderungspotential geht von ihnen aus?

Donnerstag, 13.11.; 19.30 Uhr
Proteste gegen Goldabbau in Rosia Montana/Rumänien. Mit langem Atem protestieren Junge und Alten gegen die Zerstörung eines ganzen Tals, gegen Goldabbau und Fracking. Aktive aus der Region berichten.

Samstag, 15.11.; 17.00 Uhr
Finissage: Kleines Resümee der vergangenen drei Wochen und Musiker_innen der Rotzfrechen AsphaltKultur spielen auf.

Der ganze Flyer auf: www.prolongomai.ch und die Seite www.forumcivique.org informiert über die politischen Aktivitäten an denen Longo maï beteiligt war.

www.prolongomai.ch

*’Freies Museum‘, Bülowstr. 90, Berlin-Schöneberg (U-Haltestelle: Bülowstr.)

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