Gedanken zum „Black Friday“

Das waren die Einleitenden Worte der Rundmail¹ die Schnittstelle gestern gesendet hat.

„Es ist „Black Week“, überall springen einem die Rabatt-Aktionen entgegen, und hier bei der Schnittstelle gibt es am Black Friday auf alle Säfte und Weine 30 % Aufschlag, ähh Rabatt … .

Nein, das Projekt Schnittstelle macht da nicht mit! Vielmehr kommt die Frage auf, was das soll mit dem Black Friday. Und wie es eigentlich sein kann, dass der Konsum abgefeiert wird, während wir gleichzeitig in einer Welt leben, in der der jährliche Weltüberlastungstag, immer weiter zum Jahresanfang rutscht. Aktuell sind nun schon am 4. Mai, wo „die Deutschen“ ihr Jahreskontingent verbraucht haben und so gesehen 3 Erden pro Jahr brauchen. Zwei Gedanken zu der Idee des „eigenen ökologischen Fußabdrucks“: An sich ist er ein Berechnungssystem, das nicht verkehrt ist, um den eigenen Konsum zu beleuchten. Leider wird dabei aber der auch im globalen Norden sehr ungleiche Verbrauch von Ressourcen nicht thematisiert. Nicht umsonst ist ein Slogan der 1.-Mai-Demo im Grunewald „Die Reichen können wir uns nicht leisten!“. Und damit sind nicht nur Privat-Yacht oder -Jet gemeint. Wir müssen alle was tun, sollten aber auch die sozialen Ungerechtigkeiten Thematisieren und Privilegien in frage stellen. Und was auch gerne vergessen wird, ist, dass der Ölkonzern bp die Idee groß beworben hat, um von der eigenen Verantwortung abzulenken!

Die letzten Tage wurden wir fast überall mit Werbung für „Black Week“-Angebote konfrontiert. Anscheinend machen fast alle Händler*innen mit und versuchen, sich mit den Angeboten zu über- bzw. unterbieten.

Ab den 2000er Jahren gab es am „Black Friday“ aus Protest den Kauf-Nix-Tag oder buy-nothing-day. In Anlehnung daran gibt es morgen eine Aktion am Amazon-Tower, mehr dazu unter Termine.

Und vor dem ganzen Kaufrausch hat die Deutsche Umwelthilfe Anfang der Woche „den Handel aufgerufen, Rabatt-Tage wie den Black Friday (24. November) und den Cyber Monday (27. November) abzuschaffen. Bei diesen und ähnlichen Aktionstagen werde ein Milliardenumsatz auf Kosten der Umwelt, des Klimas und zukünftiger Generationen erzeugt, teilte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit. „Anstatt zur Ressourcenverschwendung zu animieren, sollten Händler auf ein kontinuierliches Angebot langlebiger Produkte und Reparaturservices setzen“, hieß es.“ Schöner Appell von der DUH.

Es macht immer Sinn, Konsum in Frage zu stellen. Aber, eine andere Welt ist und bleibt nötig!“

¹ Wer alle 4-8 Wochen eine Info-Mail / Rundmail von schnittstelle bekommen will, muss einfach nur eine Mail an schnittstelle@jpberlin.de schreiben. Bitte mit dem Betreff „ich will eine Rundmail“

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