Bio-Div-Abo Januar 2021 Tour 1

(Hier ist der dem Abo beigelegte Info-Zettel der Januar 2021-Kiste des Bio-Div-Abos. Damit Du/Ihr eine Idee bekommt worum es geht.)

Hallo Freund*innen der Agrar-Diversität, Mit-Demonstrierende bei der „Wir haben es satt“-Demo, Kartoffel-Liebhaber*innen und Interessierte an Politik rund um das Essen,

Diesmal mit:

>>> geringelter Bete vom Hof Walden

>>> bunten Kartoffeln vom Hof Walden

>>> Yacon vom SoLaWi-Hof Waldgarten

>>> Zwiebeln von Ludwig aus Börnicke

>>> Kräutertee vom Hofkollektiv Bienenwerder

Variationen möglich mit:

>>> Open-Source-Brot vom Kollektiv Backstube

>>> Apfel-Ingwer-Saft von der Mosterei Ketzür

Die jeweilige Zusammensetzung variiert, der Warenwert ist immer ca. 18 € (Variationen nötig und möglich, u.a. wegen den angegeben Einschränkungen, bzw. individuellen Wünschen)

Das Abo besteht wie immer aus gentechnikfreien Lebensmitteln, die u.a. aus samenfestem Saatgut gezogen wurden, bzw. aus Misch-Saft aus regionalen Äpfeln und Gemüse, die großteils in solidar-ökonomischen Strukturen verarbeitet wurden.

Zum Jahresbeginn will ich mit einem kleinen Rückblick auf das Biodiversitäts-Abo-Jahr 2020 beginnen.

Es war ein Jahr geprägt von der Pandemie, vieles ist doch ganz schön anders geworden, als wir es bis dahin gewohnt waren. Einiges im Alltag ist schwieriger geworden und irgendwie ist es immer noch ungewohnt, dieses Leben mit Maske (und Brille), der beständigen Unsicherheit, dem freiwilligen sozialen Rückzug und der unklaren Perspektive, was die langfristigen Folgen der ganzen Maßnahmen sein werden.

Ein Dank geht an die Selbstabholer*innen, dass ich noch keine*n ermahnen musste, einen Mund-Nase-Schutz beim Betreten des Depots aufzusetzen. Und Danke für die Geduld, wenn ihr mal warten müsst, weil noch jemand anderes im Depot ist.

Im Rückblick kann ich sagen, dass die Anzahl der monatlichen Abos auf ca. 90 angestiegen ist, was mit der im Frühsommer eingeführten dritten Tour auch gut machbar ist. Bei allen drei Touren wird der Innenstadtbereich mit dem Ende 2019 neu angeschafften Lastenrad beliefert. Das ist ein guter Schritt in Richtung enkeltaugliches Liefersystem und mich freut, dass ich immer weniger auf ein Lieferauto angewiesen bin.

Die drei Termine haben auch die Planung für die Kiste vereinfacht, da jetzt nicht das ganze „geplante“ Gemüse auf zweimal geerntet werden muss, sondern die längere Erntephase, die bei samenfesten Sorten oft natürlich ist, ausgenutzt werden kann, indem fast jede Woche etwas davon geerntet werden kann.

Super ist auch, dass ich den Kreis der Bäuer*innen, Höfe und Projekte weiter ausbauen konnte. In diesem Abo sind gleich zwei der regelmäßigen neuen Lieferant*innen, der Bio- und SoLaWi-Hof Waldgarten von Frank, der liegt in der Ostprignitz und der Hof Walden, ein kleiner Hof südlich der Halbinsel Fischland – Darß Zingst, vertreten. Auch die Vielfalt der Produkte ist in einer angenehmen Form der Zusammenarbeit gewachsen, zum Beispiel mit dem Tee aus Bienenwerder. Bei den Projekten ist die Anzahl der Abos teilweise eine Größe in der Planung des Anbaus oder der Herstellung von verarbeiteten Lebensmitteln geworden.

Das Bio-Div-Abo ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt, wichtig ist und dazu auch noch Spaß macht. Auch, oder vielleicht auch deswegen, wirke ich manchmal ein wenig gestresst. 😉

Ihr könnt gerne Werbung für das Abo machen. Es gibt in der derzeitigen Planung noch Platz für ein paar Abos.

Auch in diesem Januar geht es im Vorwort um die in diesem Jahr zum elften Mal stattfindende „Wir haben es satt“-Demo anlässlich der Internationalen Grüne Woche Berlin. Aber wie so vieles in diesen Zeiten gibt es diesmal keine reale „Grüne Woche“ in den Berliner Messehallen.

Diesmal gibt es die IGW Digital 2021 vom 20.-21. Januar. IGW steht für Internationalen Grüne Woche. Das Motto ist ROOTING FOR TOMORROW. Es wird eine Online-Veranstaltung werden, mit Livestream und Online-Kochshows.

Auch wird es, ebenso im virtuellen Raum, im Januar wieder die Berliner Agrarministerkonferenz geben. „Diese Veranstaltung „ist die weltweit größte Agrarministerkonferenz, an der rund 70 Agrarministerinnen und Agrarministern sowie hochrangige Vertreter von mehr als 10 Internationalen Organisationen – darunter FAO, OECD, WEP und Weltbank – teilnehmen.“ Sie „findet am 22. Januar 2021 am letzten Tag des GFFA statt und wird wieder den politischen Höhepunkt des GFFA bilden.“ (Selbstdarstellung auf der Internetseite https://www.gffa-berlin.de/agrarministerkonferenz-gffa-2021/)

Doch was ist das GFFA?

„Der Global Forum for Food and Agriculture Berlin e.V. wurde von der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft zur Förderung nachhaltiger Strategien zur weltweiten Ernährungssicherung und Nutzung der natürlichen Ressourcen gegründet.“

Auf seiner Internetseite sind dann auch gleich die Fördernden des Vereins zu sehen: die Rentenbank, der Landmaschinenhersteller Claas und der Chemie-Konzern BAYER. Das Motto dieses Jahr ist „Pandemien und Klimawandel: Wie ernähren wir die Welt?“. Auch wenn es in den Ankündigungstexten der einzelnen Panels viel um kleinteilige Landwirtschaft geht, um die Auswirkungen von Covid19 im globalen Süden und dort dann mit dem Focus auf die der Landwirtschaft und Ernährungssysteme im Bezug auf die Pandemie, wird an der Agrarministerkonferenz deutlich, dass das eher ein Feigenblatt ist. Auch einige Vertreter*innen sind eingeladen, die für eine andere selbstbestimmte kleinteilige Landwirtschaft stehen und hier und da bei den Panel vetreten sind. Beim Querlesen des Programms sind mir aber auch erstaunlich viele Vertreter*innen und Mitarbeiter*innen von Konzernen und wirtschaftlichen Lobbyorganisationen aufgefallen.

So gibt es einen (!) gemeinsamen Panel mit dem Forum Umwelt und Entwicklung, dem INKOTA, dem Verein Agrarkoordination e.V., der Welttierschutzstiftung und Brot für die Welt zusammen. So divers muss heute eine Veranstaltung doch sein.

Alles in allem ein Grund auf die Straße zu gehen und gegen die derzeit vorherrschende Agrarpolitik zu Demonstrieren.

Hier der Aufruf:

Agrarindustrie abwählen!

Für eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung, für Klimagerechtigkeit und globale Solidarität!

Eine gescheiterte EU-Agrarreform, Bankrotterklärungen in der Klimakrise und ein fatales Abkommen mit den Mercosur-Staaten – diese Agrarpolitik muss abgewählt werden! Das Landwirtschaftsministerium und die Bundesregierung hofieren die Agrarindustrie und schieben den Umbau der Landwirtschaft weiter auf. Doch im Superwahljahr 2021 entscheiden wir alle über die Zukunft von Landwirtschaft und Essen. Laut und entschlossen fordern wir im Januar einen echten Politikwechsel: Vom Acker bis zum Teller – Agrar- und Ernährungswende jetzt!

Corona zeigt uns noch deutlicher, wie wichtig eine bäuerliche, nachhaltige Landwirtschaft und das regionale Lebensmittelhandwerk sind. Mit tagtäglicher harter Arbeit sichern sie unsere Ernährungssouveränität. Die Pandemie veranschaulicht aber auch die Probleme: Am Beispiel Tönnies sehen wir, wie die Industrie gewaltige Profite auf Kosten von Menschen, Tieren und Natur einfährt. Das macht uns sauer!

Schluss mit der Blockadehaltung im Agrarministerium!

Seit 15 Jahren macht das unionsgeführte Landwirtschaftsministerium knallharte Klientelpolitik für die Industrie. Das treibt zehntausende Höfe in den Ruin und lässt die Bäuer*innen auf den Kosten für den Umbau der Tierhaltung sitzen. Mit dem „Weiter so“ bei den pauschalen Flächensubventionen heizt Agrarministerin Klöckner das Höfesterben, die Klimakrise und das Insektensterben an. Das haben wir satt! Essen ist politisch!

Wir sind die breite Bewegung, die für eine enkeltaugliche Agrar- und Ernährungspolitik auf die Straße geht. Deswegen kämpfen wir für den Erhalt der Höfe und artgerechte, flächengebundene Tierhaltung, für insektenfreundliche Landschaften und echten Klimaschutz, für globale Gerechtigkeit und gutes Essen für alle.

Im Superwahljahr für Agrarwende und Klimagerechtigkeit!

Bei den 6 Landtagswahlen und der Bundestagswahl zeigen wir 2021 klare Kante: Ohne Politikwechsel keine gute Zukunft für Bauernhöfe, Tiere und Umwelt! Für echten Klimaschutz brauchen wir den Umbau der Landwirtschaft. Das heißt: Die bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft stärken und die Höfe bei artgerechter Tierhaltung, Klima- und Artenschutz unterstützen – bei uns und weltweit!

Am 16. Januar tragen wir – die bunte, entschlossene und vielfältige Bewegung – mit Abstand und Maske unseren Protest für die Agrarwende vor das Kanzleramt. Gemeinsam verlangen wir dort ein radikales Umsteuern in der Agrar- und Ernährungspolitik!

Wir fordern:

• Höfesterben beenden – Bäuer*innen beim Umbau der Landwirtschaft unterstützen!

• Tierfabriken stoppen – Stallumbau fördern & Tierzahlen reduzieren!

• Klimakrise bekämpfen – Fleischkonsum senken & gesunde Böden sichern!

• Pestizidausstieg angehen & Gentechnik stoppen – Gesundheit & Insekten schützen!

• EU-Mercosur-Abkommen in die Tonne – Menschenrechte statt Freihandelsabkommen!

Wir haben es satt!-Protest (mit Abstand und Maske)

Sa. 16.1.21 | 12 Uhr | Kanzleramt | Berlin

Regionaler Protest

Dieses Jahr ist unser Protest wegen der Pandemie regional, also für Menschen aus Berlin und Brandenburg. Diejenigen, die eine weite Anreise hätten, sollen bitte #ZuhauseBleiben und mit der Aktion Fußabdruck den Protest in Berlin unterstützen!

Aktion Fußabdruck – jeder Schritt wird Teil des Protests!

Wenn ihr nicht aus Berlin und Brandenburg kommt, schickt uns eure Fuß- bzw. Schuhabdrücke mit einer Forderung zu. Wir bilden mit den Fußabdrücken ein Protestbild am Kanzleramt – so stimmen wir gemeinsam für die Agrarwende ab!“

Das war der allgemeine Aufruf. Es gibt auch dieses Jahr wieder verschiedene Aufrufe von diversen Gruppen. Schaut, was für Themen euch wichtig sind und welcher Gruppe ihr euch anschließen wollt. Hingehen und unterstützen ist wichtig. Denn einen andere Politik wird durch eine gelebte andere Praxis und auf der Straße erkämpft.

Inhalt der Kiste:

>>> geringelte Bete vom Hof Walden

Die geringelte Bete ist nicht nur immer wieder schön anzusehen, sondern auch noch ein leckeres Lagergemüse, das auch gar nicht so betig schmeckt wie die rote. Die Bete wird beim Hof Walden „nur“ grob gewaschen, denn so hält sie länger, als wenn sie heftig gewaschen wird.

>>> bunte Kartoffeln vom Hof Walden

Es gibt in diesem Monat eine Mischung aus den Kartoffelsorten Rote Emmalie und Blaue Anneliese.

„Die Sorte Rote Emmalie ist ideal für Kartoffelsalat, Püree und als Pellkartoffel. Ihre schöne Farbe behält sie besonders gut, wenn man sie mit Schale kocht. Reife: mittelfrüh, vorwiegend festkochend, Schale rot und glatt, Fleisch: rot; Geschmack: würzig. Die Rote Emmalie eignet sich gut zur Zubereitung als Gnocchi – mit ihrer zartroten Farbe sind sie ein schöner Blickfang auf dem Esstisch. Das kräftige Aroma der Roten Emmalie lässt die Gnocchi zudem besonders gut schmecken.“ aus https://www.slowfood.de/w/files/karlsruhe/verwendete_kartoffelsorten_18.10.2014.pdf

Zur Blauen Anneliese steht dort:

„Das köstliche Aroma der Blauen Anneliese ähnelt dem von Maronen.

Die Blaue Anneliese lässt sich hervorragend als Kartoffelsalat, Püree und Salzkartoffel zubereiten. Aufgrund ihrer glatten Schale kann man sie gut schälen. Mit ihrer blauen Farbe eignet sich die Knolle besonders für dekorative Gerichte. Reife: mittelfrüh; vorwiegend festkochend, Schale: blau, glatt, Fleisch lila. Geschmack: mild, cremig Die Blaue Anneliese ist die ideale Knolle für einen blau-rot-gelben Kartoffelsalat, … .

Damit die blauen und roten Kartoffeln nicht an Farbe verlieren, sollten sie mit Schale gekocht werden“.

>>> Yacon vom SoLaWi-Hof Waldgarten

Einige erinnern sich wahrscheinlich noch an die Knolle Yacon, die es im Winter schon mehrmals im Abo gab. Da sie sehr gut ankam, lecker und eine Rarität ist, passt sie super in das Abo.

Hierzulande findet mensch dieses Gewächs eher in Botanischen Gärten als Zierpflanze, zur Nutzung wird sie bisher kaum angebaut. In den südamerikanischen Anden aber ist sie eine seit Jahrhunderten kultivierte Nutzpflanze. Dort werden neben den Wurzeln auch andere Teile wie die Blätter verwendet.

Yacon schmeckt roh, z.B. im Obstsalat, den sie mit einer erfrischend saftigen und knackigen Note aufpeppt. Man kann die Wurzel auch anbraten, wobei sie einen angenehmen Biss behält. Auch als Cremesuppe mit Zwiebel, Salz und Pfeffer, mit Soja-Sahne abgeschmeckt, kommt der leicht an Birne erinnernde Geschmack gut zur Geltung.

Als Hinweis: Wenn sie roh verzehrt wird, sollte sie geschält werden. Dann wird sie aber schnell bräunlich, was mensch mit einem kleinem Spritzer Zitronenwasser verhindern kann.

>>> Zwiebeln von Ludwig aus Börnicke

>>> Kräutertee vom Hofkollektiv Bienenwerder

Oft wird die sehr aufwendige Arbeit des Kräuteranbaus in Ländern gemacht, wo die Arbeitskraft günstig ist und dann die Gewinnmarge größer ist. Das Hofkollektiv Bienenwerder hat eine Teemischung mit der Geschmacksrichtung zitronig-spritzig, mit Zitronenmelisse, Drachenkopf, Schafgarbe, Holunderblüte und Malve.

Für Abonehmer*innen, die nicht so viel Tee trinken, eignet er sich auch als leckeres Geschenk 😉

Variationen möglich mit:

Die Variationen ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Wünsche und Individualisierungen. Zum Beispiel: Wenn in einem Abo Brot enthalten sein soll, gibt es dafür keinen Saft. Teilweise gibt es noch individuelle Wünsche oder Allergien, die dann zu anderen Kombinationen führen, die hier nicht erwähnt werden.

>>> Open-Source-Brot vom Kollektiv Backstube gebacken

Diesen Monat sollte die neue Sorte starten. Nun habe ich am Montag einen Anruf der Backstube bekommen, dass sich die Einführung der neuen Sorte um 1-2 Wochen verschiebt, da es ein logistisches Problem gab. So muss ich euch leider auf den Februar vertrösten.

Das Brot hat eine rundliche Muschelform und ist frei geschoben. Das heißt, es wurde nicht in einer Kastenform gebacken. Hauptzutat ist 1050er Weizenmehl, es ist saftig und dicht.

Im Dezember-2019-Beipackzettel sind Hintergrundinfos dazu erklärt worden. Die könnt ihr auch online nachlesen, wenn ihr den Zettel nicht mehr zur Hand habt. Zu finden ist er unter https://schnittstelle.berlin/bio-div-abo-dezember-2019-tour-1/

>>> Apfel-Ingwer-Saft von der Mosterei Ketzür

Im Abo gibt es einen Saft aus regionalen Äpfeln und Ingwer, ich finde ihn ja auch zum warm trinken sehr lecker.

Na dann, einen juten Hunger,

HERBiE

für Schnittstelle