Grüne Woche

„Grüne Woche“ Werbung von Gentech- Lobby gemacht?

„Unglaublich abwechslungsreich!“, das ist das Motto der „internationale Grünen Woche in Berlin vom 15 bis 24. Januar 2010
Der BananenFisch ist eins der Plakatmotive, das in den Strassen hängt und dieses Jahr für die Grüne Woche in Berlin Werbung macht. Wer da an die mit Fischgenen modifizierte frostresistente Erdbeere denkt, liegt nicht ganz falsch. Insgesamt ist die grüne Woche eine Leistungsschau der industriellen Landwirtschaft. Das ist schon lange so, sie ist ein Spiegelbild des politischen Diskurses über Landwirtschaft, und das wird sich vermutlich so schnell nicht ändern (wir arbeiten aber dran, dass das anders wird!).

Dabei war die erste Grüne Woche 1926 nur ein Beiprodukt der traditionellen Wintertagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft in Berlin, um den Städtern Landwirtschaft zu zeigen.

Zurück zu den aktuellen Werbe-Motiven der grünen Woche:
Das Motiv Aubergine-Ente, hat wenigsten noch was trickfilm-mässiges, Kartoffel-Elch und Kiwi-Schwein kommen wie Werbung für transgene „Organismen“ daher.
http://www1.messe-berlin.de/vip8_1/website/Internet/Internet/www.gruenewoche/images/content/Signets/Aubergine.jpg
http://www1.messe-berlin.de/vip8_1/website/Internet/Internet/www.gruenewoche/images/content/Signets/Kiwi.jpg
(Alle Grafiken hier, unten)

So offensiv wird in den Messehallen selbst nicht für Gentechnik geworben. Aber die grüne Woche ist doch eher eine fragwürdige Veranstaltung zur Huldigung der industriellen Landwirtschaft. Das Label „Bio“ ist zwar mittlerweile so populär, dass es eine ganze Halle auf dem Messegelände einnimmt. Aber kritische Veranstaltungen zu industrieller Landwirtschaft werden im Programm integriert und gehen in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit in der Masse des Dargebotenen unter. Z.B. kann man bei dem grossen Indoor-Bauernhof in der Messehalle, ein paar vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen sehen.

Proteste gab es in den 80’ern bis 1995 mit der „Gift-Grünen Woche“, die als Gegenöffentlichkeit von „Ökos“ organisiert wurden. Mit Veranstaltungen u.a. zu Ökolandbau, Kommunen, Gentechnik, Lebensmittelzusätze, …. und was mensch sich so alles Vorstellen kann.

Heute gibt es im Vorfeld der Grünen Woche kritische Tagungen von Organisationen wie der Böll-Stiftung, AbL, Inkota, BUND und germanwatch. Themen sind „internationaler Agrarhandel im Spannungsfeld der Klima-, Ernährungs- und Wirtschaftskrise“ oder „Die Milch macht’s, Weltweite Agrarpolitik und Ernährungssouveränität“.

Falls wer von euch dahin geht, würden uns Berichte darüber interessieren, (ich habe mir das auch schon mal angeschaut, und überlege vielleicht wieder hinzugehen).