‚asaisonale Schafhaltung‘ – und alle so heeeee

es ist leider kein anarchistisches Konzept der Schafhaltung. Wird ja auch nicht @saisonal geschrieben. 😉
Was den dann? In der Februar Biodiversitätskiste war Schafskäse aus saisonaler Haltung und in Rahmen der Bio-Div-Kiste hat Claudia von der Schafscheune in Vietschow (Mecklenburg), eine kurze Einführung undKritik über den auch in der Bio-Branche immer mehr verbreiteten Ansatz geschrieben.
“In Deutschland war Jahrhunderte lang das ostfriesische Milchschaf das klassische deutsche Milchschaf. In den letzten Jahren wird diese Milchschafrasse in Deutschland immer mehr durch das südfranzösische Milchschaf ‚Lacaune‘ abgelöst. Die ‚Vorteile‘ der französischen Rasse sind zum einen die asaissonale Brunst d.h. die Schafe können in mehreren Gruppen gehalten werden die zu unterschiedlichen Zeitpunkten ablammen. So kann das ganze Jahr über gemolken und Käse produziert werden. Drei Ablammungen in zwei Jahren pro Schaf sind üblich. Zum anderen fühlen sich die ostfriesischen Milchschafe in kleinen Herden bis ca. 80 Schafe am wohlsten. Ihre französischen Kolleginnen kommen auch mit Herdengrößen von 200-300 Schafen gut zurecht. Dies begünstigt die Tendenz zu immer größeren Betrieben auch im Biobereich.
Bislang kleine Bio-Milchschafbetriebe mit 80 Tieren sehen eine Chance zu expandieren und stellen auf die französische Rasse um und haben dann schnell 200 – 500 Tiere. Es gibt auch Bio-Großbetriebe mit 750 bis 900 Milchschafen. Aus meiner Sicht eindeutig Massentierhaltung.
Wir wollen diesem Trend unser Modell entgegensetzen. Wir setzten nicht auf Masse, sondern auf eine kleine bäuerliche Struktur und Leben mit den Tieren. Es gibt noch einige andere kleine Milchschafhalter, aber ich habe das Gefühl es werden immer weniger und auch in unserem Anbauverband Bioland geht die Tendenz zu immer größeren Betrieben.
Vielleicht ist es unfair von mir, alle größeren Betriebe zu pauschalisieren, aber ich habe schon genug Betriebe gesehen und auch viele Bio-Vorzeige-Betriebe, bei denen ich mich gefragt habe, wo bleiben da die Tiere. Und, ob die Verbraucher weiterhin deren Produkte kaufen würden, wenn sie den Hof besucht hätten. Die Höfe waren immer sauber, haben neuste Technik, einen super Stall und Melkstand, meist automatische Stall-Belüftung und arbeitssparende Futterbänder. Aber Weidegang, Auslauf, Sonne und Regen, Miteinander Mensch-Tier, Streicheleinheiten, Kennen der Eigenheiten der einzelnen Tiere….. das ist dort nicht vorgesehen.“

So bevor ich jetzt mit einem Referat anfange, höre ich hier auf.
Viele Grüße von Claudia aus der Schafscheune“

Das ganze Begleitschreiben steht hier

Aber das ist auch bei uns gerade Thema gewesen, als wir die Tage Schafsmilchlikör nachbestellen wollten wurde uns gesagt, erst ab April/Mai wieder, da die Schafe gerade lammen und danach dann erst mit der Milch-produktion bzw. mit dem melken angefangen werden kann. So ist das dann wenn mensch anders wirtschaften will, und das ist dann auch OK so!

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