Termine in Berlin zum 17. April

Termine aus dem Programm zum weltweiten La Via Campesina Aktionstag in Berlin* (am 7 /17/20 April)
17-april-logoMo, 7.4.14 20:00 Cafe Morgenrot, Kastanienallee 85, 10435 Berlin
Filmvorführung und Diskussion zu solidarischer Landwirtschaft: Strategie
der krummen Gurke (D 2013, 64 min) Dokumentarfilm von Sylvain Darou und Luciano Ibarra. Die GartenCoop Freiburg setzt ein erfolgreiches Modell solidarischer Landwirtschaft um. Die Doku gibt Einblick in die Motivationen und das Innenleben der Kooperative. Sie zeigt Menschen, die in Zeiten ökonomischer und ökologischer Krise der Macht der Agrarindustrie
etwas entgegen setzen. Anschließend Input und Diskussion zu solidarischer Landwirtschaft.
Do 17.4.14 19:00 Regenbogenkino, Lausitzer Str. 22, 10999 Berlin
Filmvorführung und Diskussion u.a. mit Andrea Gadaleta: Destination de
dieu (IT 2013, 21 min, engl mit dt UT), Dokumentarfilm von Andrea Gadaleta.
Afrikanische Migranten berichten über ihre extreme Ausbeutung als Landarbeiter bei der Tomatenernte in der Provinz Foggia im Norden Apuliens, über schwarze und weiße Aufseher, die entwürdigenden Lebensbedingungen im Ghetto von Rignano sowie die Untätigkeit der
staatlichen Institutionen.
Il tempo delle arance (IT 2010, DVD, 29 min, ital/engl mit dt UT) Dokumentarfilm von Nicola Angrisano.
Januar 2010: Schüsse auf afrikanische Migranten nahe der Kleinstadt Rosarno in Kalabrien. Erniedrigende Lebens-und Arbeitsbedingungen. Die Schüsse bringen das Fass zum Überlaufen.
Hunderte von Migranten blockieren eine Bundesstraße und rebellieren in den Straßen von Rosarno. Polizei und viele Einwohner betreiben eine Hetzjagd auf sie. In dem Film kommen Migranten, sowie Bürger*innen und Politiker*innen der Region zu Wort. Er wirft ein Schlaglicht auf den alltäglichen wie den institutionellen Rassismus.

So 20.4.14 ab 14.00 Gemeinschaftsgarten am Bethaniendamm, 10009 Berlin
„Ton, Steine, Gärten“ trifft „La Via Campesina“-Gartenfest mit Saatgut-
und Setzlingstauschbörse, Kaffee und Kuchen, Vokü, Infos und Überraschungen.
Verschiedene Initiativen und Gruppen laden zudem zu Thementischen ein:
15:00 Solidarische Landwirtschaft – Oft begegnen einem heute im Kontext von Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Resilienz im Bereich der Landwirtschaft die Begriffe CSA oder SoLaWi. Wir wollen euch gerne berichten, wie dieses Konzept aussehen kann, ganz konkret, anhand unserer Erfahrungen in Versorgungsgemeinschaften. Zudem möchten wird das SoLaWi-Bundesnetzwerk, sowie die Gründungsidee einer regionalen
Arbeitsgruppe vorstellen.
15:30 Die Landlosen: Gemüseanbau in der Innenstadt – In einem ersten Schritt wollen wir ein bestimmtes abgegrenztes Gebiet nach gärtnerischen Möglichkeiten durchforsten: Zwischenräume, Dächer, Brandwände etc., und sie, mit Foto, vielleicht einer Skizze, wie es
aussehen könnte, in einen Stadtplan eintragen. In einem zweiten Schritt wollen wir versuchen, ein konkretes Objekt bis zur „Gartenreife“ voranzutreiben.
16:00 Keine Freiheit ohne Saatgutvielfalt? Seit Jahrzehnten nimmt die angebaute Vielfalt an Saatgut und Kulturpflanzen durch die Spezialisierung und Konzernkonzentration in der Landwirtschaft ab. Dadurch schwindet die Vielfalt an Nahrungsmitteln und Anbauformen für künftige Generationen. In der jAbL beschäftigen wir uns damit, wie die Saatgutvielfalt langfristig erhalten werden – und was man jetzt tun kann.
16:30 Landgrabbing in Ostdeutschland – Rasant steigende Preise für landwirtschaftliche Flächen bedeuten: erschwerte Möglichkeiten (klein)bäuerliche Höfe aufzubauen. Doch was steckt dahinter? Investoren, staatliches Land, das in einer geheimen Versteigerung höchstbietend verkauft wird und immer wenige Agrarkonzerne, die das Land unter sich
aufteilen. Ein Aktivist und Bio-Gemüsegärtner aus Brandenburg berichtet von seinen Erfahrungen.
Info-Tisch zu Reclaim the Fields – Wir wollen uns vorstellen, unsere europaweite Konstellation verschiedenster Menschen und Gruppen, die entschlossen sind, durch kooperativen, kollektiven, unabhängigen, bedürfnisorientierten Nahrungsmittelanbau in kleinem Umfang, eine Alternative zum Kapitalismus zu schaffen. Dabei verknüpfen wir lokale
Aktionen mit globalen politischen Kämpfen.

Hintergrund: Seit 1993 organisieren sich Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen, Fischer*innen und indigene Communities in La Via Campesina. Mittlerweile gehören 164 Organisationen aus 79 Ländern dazu.
Als Reaktion auf die Ermordung von 19 Aktivisten der brasilianischen Landlosenbewegung MST durch Polizeikräfte 1996 erklärte das Netzwerk den 17. April zum internationalen Tag des Widerstands und der Aktion gegen alle Formen von Unterdrückung der ländlichen Bevölkerung.

* organisiert von ‚Freund*innen des 17. Aprils‘
Weitere Informationen zum Aktionstag von La Via Campesina
und dem Gemeinschaftsgarten Ton, Steine Gärten

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.