war diesmal mit:
>>> Yacon vom Hofkollektiv Bienenwerder
>>> grünem Hokkaido-Kürbis von Ludwig aus Börnecke
>>> Apfelessig von der Kommune Karmitz
>>> Zuckerhut-Salat von der Kommune Güstriz
>>> Maniok-Chips über El Puente bezogen
>>> Apfel-Karotten Saft von der Mosterei der Kommune Karmitz
Variationen möglich mit
>>> roter Reis über El Puente bezogen
>>> Apfel-Wurzel-Saft von der Mosterei der Kommune Karmitz
>>> Brot aus historischem Getreide, gebacken in der Backstube
Die jeweilige Zusammensetzung variierte, der Warenwert ist immer ca. 18 € (Variationen nötig und möglich, u.a. wegen den angegeben Einschränkungen, bzw. individuellen Wünschen)
Das Abo besteht wie immer aus gentechnikfreien Lebensmitteln, die aus samenfestem Saatgut gezogen wurden, aus Misch-Saft aus regionalen Äpfeln und aus fair gehandelten Zutaten.
>>> Die Abo-Kampagne, bzw. der Abo-Stand
Wie Ihr ja in den letzten Mails gelesen habt, gibt es nun eine kleine Kampagne für das Biodiversitäts-Abo. Nach der ersten Mail sind schon zwei Probe-Abos dazu gekommen und damit sind es im Dezember 39 Abo’s, die ausgeliefert werden.
In der Tüte liegen noch Postkarten und Flyer von Schnittstelle bzw. vom Abo, gerne weitergeben, empfehlen, Nachbar*innen davon erzählen …. Das Ziel sind 60 Abos.
Ihr könnt natürlich auch das Projekt Schnittstelle unterstützen und in eine finanziell sicherere Lage bringen, indem Ihr Lebensmittel dazu bestellt, entweder in der Vorwoche der Lieferung per Mail, oder regulär ‚im Abo‘ jeden Monat oder monatlich im Wechsel: zum Beispiel eine Kiste Saft mit drei verschiedenen Sorten, 3 x 500 gr helle Pasta, Passata gleich dazu, … .
In Paris tagt zur Zeit der Klima-Gipfel. Wie dringlich Klima- und Emissions-Themen sind, war heute, Dienstag, auch auf andere Art in der Presse zu lesen. In Peking ist die Feinstaubbelastung so groß, dass die Menschen ihre Häuser nicht verlassen sollen und die Regierung 1200 Firmen (temporär) stillgelegt hat.
Klar, China ist groß, weit weg und irgendwie böse, auch wegen seiner Klima-Politik. Dass dort aller möglicher Schrott für die ganze Welt produziert wird ist bekannt (incl. der Arbeiter*innen, die Ausgebeutet werden, der verseuchten Flüsse, der durch blinden Konsum verschwendeten Rohstoffe, …). Dass dort aber auch Lebensmittel wie Knoblauch für Tiefkühl-Pizzen und bio-zertifizierte Sonnenblumenkerne für Europa produziert werden, ist weniger bekannt und irgendwie auch schräg. Auch wenn in den letzten Jahren ständig vom Klimawandel zu lesen ist, wird der Zusammenhang mit Landwirtschaft und Biodiversität wenig thematisiert.
Klima und Agrar-Biodiversität?
Die Produktion von und der Umgang mit Nahrung ist mit dem Klimawandel eng verbunden. Die Zahlen, wie viele Treibhausgase in der Nahrungsmittelproduktion genau entstehen, gehen auseinander. Je nachdem wer sie berechnet und welche Intentionen dahinter stecken. Im Fokus steht dann entweder das Methan der Kühe, andere rechnen die gerodeten Wälder ein und wieder andere die Emissionen des Transports, wieder andere die Verschwendung, entweder was zu Hause in die Mülltonne fliegt oder (leider seltener in der Berechnung) was auf dem Acker oder in der Fabrik aussortiert wird und gar nicht in den Handel kommt. Gerne wird einseitig den Verbraucher*innen die Schuld in die Schuhe geschoben. Das kann mensch auch machen, aber mensch sollte auch die kapitalistischen Faktoren sehen, warum so produziert wird, warum alles möglichst kostengünstig sein muss.
In früheren Beipackzetteln wurde immer wieder darauf hingewiesen, was die Vorzüge einer anderen, kleinteiligen Landwirtschaft sind, warum ‚alte‘ Sorten es auf dem Markt schwer haben und sich nicht gegen billige Hybrid-Sorten durchsetzen, bzw. warum Bedingungen geschaffen werden, die die alten Sorten verdrängen … .
Wir brauchen eine kleinteiligere, divers angelegte Landwirtschaft. Sie ist langfristig die Option, die Menschheit zu ernähren. Sie ist auch flexibler, um sich Wetterschwankungen anzupassen und kann Ernteausfällen besser begegnen als nur eine Sorte in großen Monokulturen. Sie bietet einen Gen-Pool, um Sorten jenseits von Gentechnik, Patenten und Konzern-Monopolen weiter zu entwickeln. Sie bietet Kleinbäuer*innen eine Grundlage, um sich und andere zu ernähren. Sie ist nicht so energieaufwändig und verbraucht weniger Ressourcen als eine industrialisierte Landwirtschaft, die den Boden, die Pflanzen und Tiere nicht als Lebewesen wahrnimmt, sondern mit einem großen Input an teils endlichen Ressourcen versucht, u.a. die Bodenfruchtbarkeit aufrecht zu erhalten, …. Zum Ende des Klima-Gipfels hat La Vía Campesina zu einem Aktionstag in Paris mobilisiert. An diesem Tag soll es um genau die eben genannten Punkte gehen. In wie weit der stattfinden kann / wird, sehen wir dann.
Ein relativ aktueller Film-Tipp, der auf diese Aspekte und noch andere eingeht, ist der Dokumentarfilm „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“ von Valentin Thurn.
So, nun zum Inhalt der Kiste, bzw. Hintergründe zu den Produkten:
>>> Yacon vom Hofkollektiv Bienenwerder
Schon mal Yacon gegessen? Hierzulande findet mensch dieses Gewächs in Botanischen Gärten als Zierpflanze, zur Nutzung wird sie kaum angebaut. In den südamerikanischen Anden aber ist sie eine seit Jahrhunderten kultivierte Nutzpflanze. Dort werden neben den Wurzeln auch andere Teile wie die Blätter verwendet.
Ich habe vor ein paar Wochen schon eine kleine Menge Knollen bekommen, und dann wurde es interessant. Freunde aus Kolumbien meinten: ‚wie Kartoffel kochen‘. Einer der spärlichen Internet-Hinweise war: ‚Am besten schmecken die Knollen roh als Beimischung in Obstsalaten. Sie sind knackig, erfrischen saftig, und haben einen leicht süßen Geschmack nach Möhre und Gurke.‘ Andere Hinweise waren wie eine Cremesuppe zubereiten und in Scheiben geschnitten in einer Pfanne anbraten.
Die letzten beiden Vorschläge habe ich ausprobiert. Bei der Cremesuppe aus Yacon, Zwiebel, Salz und Pfeffer, mit Soja-Sahne abgeschmeckt, kam der leicht an Birne erinnernde Geschmack gut zur Geltung.
Aber auch angebraten hat die Knolle einen interessanten und leckeren Geschmack. Auch die Konsistenz war überraschend, denn sie hat einen angenehmen Biss behalten. Ich habe sie einfach so ohne Gewürze gebraten, und dachte nachher, ein wenig Salz und Gewürze hätten nicht geschadet.
Als Hinweis: wenn sie Roh verzehr wird, sollte sie geschält werden, dann wird sie aber schnell bräunlich, was mensch mit einem kleinem Spritzer Zitronenwasser verhindern kann.
>>> grüner Hokkaido-Kürbis von Ludwig aus Börnecke
Zu Hokkaido-Kürbis habe ich ja vor zwei Monaten schon ausführlich was geschrieben und will mich da nicht wiederholen. Für die, die neu dazu gekommen sind: Der Beipack-Zettel Oktober ist, wie die der anderen Monate, auf dem Schnittstellen-Blog unter der Rubrik Bio-Div-Abo zu finden.
>>> Apfelessig von der Kommune Karmitz
Um auf den einleitenden Absatz zum Klima zurück zu kommen, sollen zwei klimarelevante Aspekte des Apfelessigs herausgestellt werden. Zum einen ist er ein Nebenprodukt beim Apfelsaft-Mosten, es werden also nicht extra Äpfel für ihn angebaut und er ist somit ressourcenschonend. Zum anderen muss es ja nicht immer Rotwein-Balsamico aus Italien sein, denn kurze Lieferwege sind ja auch wichtig für die Klimabilanz.
Kleiner Zusatz: Warum hat Essig eigentlich kein MHD?
Bei Produkten mit einer Haltbarkeit, die über 3 Jahre hinausgeht, wie z. B. Essig, Zucker, Salz oder Kakaopulver, sind keine Mindesthaltbarkeitsangaben vorgeschrieben. Diese Produkte verderben selten.
>>> Zuckerhut-Salat von der Kommune Güstriz
Salat im Abo daran war am Anfang nicht zu denken. Unter anderem, weil ich gar nicht auf dem Schirm hatte, dass es Lagersalat gibt. Und die Ansage an Euch war immer ‚eher lagerbares Gemüse im Abo‘.
Der Begriff Lagersalat war mir auch neu. Der bekannteste lagerfähige Salat ist der Eisbergsalat, dieser hat aber wenig mit dem Zuckerhut zu tun. In Deutschland werden vor allem frische Salate wie Kopfsalat oder Radicchio verzehrt. Die Gärtner*innen aus Güstriz finden es schade, dass Zuckerhut-Salat so unbekannt ist, und daher habt Ihr nun die Möglichkeit, Ihn diesen Monat zu probieren.
Zuckerhut diente in der Vergangenheit als typisches Lagergemüse, das für „frischen“ Salat bis ins Frühjahr hinein sorge konnte. Die Köpfe können wie Chinakohl quer in dünne Streifen geschnitten werden. Auch zum Gratinieren und Kochen ist er wie Chicorée geeignet.
Der Zuckerhut hat eine leicht bittere Note. Das kann mit einem milden Soyaghurt/ Joghurt-Dressing harmonisch abgerundet werden. Oder es hilft ihn kleinzuschneiden und für ca. eine ½ Stunde in lauwarmes Wasser zu legen und danach trocknen/schleudern, bevor er dann zu Salat, z.B. mit einer einfachen Senf-Vinaigrette weiter verarbeitet wird. Darin macht sich der Apfelessig vorzüglich.
>>> Maniok-Chips über El Puente bezogen
Dass Chips nicht immer aus Kartoffeln sein müssen, könnt ihr mit den Chips aus Maniok erknuspern. Auch bei Chips fände ich eine geschmackliche Diversität, neben der Artenvielfalt, sehr sinnvoll. Maniok ist, wie Yacon, eine Wurzel, die wie Kartoffel verwendet wird, häufig werden aus ihr Chips gemacht.
Vielleicht kommen demnächst auch mal Chips aus blauen Kartoffeln in das Abo 😉
>>> Apfel-Karotten Saft von der Mosterei der Kommune Karmitz
Für die neuen Abonent*innen: Unter dem Link ( hier auf dem Blog einfach klicken! ) http://schnittstelle.blogsport.de/bio-div-abo/biodiversitaets-abo-septenber-2015/) gibt es eine längere Abhandlung zu Streuobstwiesen, Diversität bei Apfelsorten, und anderen Infos zu Äpfeln und der Mosterei.
Variationen möglich mit
>>> roter Reis über El Puente bezogen
>>> Apfel-Wurzel-Saft von der Mosterei der Kommune Karmitz
Das sind diesen Monat die Optionen aus dem Schnittstellensortiment.
>>> Brot aus historischem Getreide, gebacken in der Backstube
Diesen Monat gibt es teilweise ein 750gr. Brot statt ein 1Kg Kasten-Brot. Das liegt daran, dass der Warenwert der Kiste 18€ betragen soll.
Genießt das Leben, das Yacon und den Zuckerhut-Salat, die Wintersonne und den Jahres-Abschluss und habt überhaupt viel Spaß im Leben!
Na dann, juten Hunger