Hier der Ausschnitt zum Thema „wir haben es Satt Demo“ aus dem Biodiversitäts-Abo Begleitzettel, als Aufruf zur Demo am Samstag
In diesem Jahr hat die „Wir haben es satt“-Demo ein Jubiläum, sie findet zum zehnten Mal anlässlich der Internationalen Grüne Woche Berlin statt. In den letzten Jahren hat es außerdem auch an anderen Orten Aktionen unter dem Logo „Wir haben es satt“ gegeben.
Aber warum zur „Grünen Woche“? Sie ist eine der international wichtigsten Messen für den Bereich Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau.
Auf dem Messegelände werden die 27 Hallen vom 17.-26. Januar nach verschiedenen Mottos aufgeteilt. Die Unterteilung ist teilweise in (Bundes-)Länderhallen, wie „Brandenburg“ oder zusammengefasst in „Bulgarien, Polen, Tschechien, Ungarn“. Aber es gibt auch eine Blumenhalle, eine Halle zum Motto Lebensart, und verschiedene Bundesministerien stellen sich teilweise in ganzen Hallen alleine vor.
Biologische Landwirtschaft oder ökologisches Leben kommt vermutlich hier und da mal vor, eine eigene Halle gibt es nicht. Vor Jahren gab es die mal. Nun fällt das Thema zusammen mit anderen unter dem Motto „Lust aufs Land | Bioökonomie | Ländliche Entwicklung | Multitalent“. In der Halle steht als Multitalent auch Stände vom „Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr“, von diversen Heizungsfirmen, vom Jagdverband und von Schmuckhersteller*innen (nicht bio-zertifiziert!).
Ein Aspekt der „Grünen Woche“ ist, ein positives Bild der „normalen“, sprich konventionellen Landwirtschaft, wie sie der Deutsche Bauernverband als eine der größten Lobbyorganisation vertritt, in die Öffentlichkeit zu bringen. Gleichzeitig wird dort auch massiv Lobbyarbeit auf verschiedenen Ebenen betrieben und so die derzeitige Agrarpolitik beeinflusst.
Deutlich wird das schon „zum Auftakt der Grünen Woche, wenn sich die Agrarminister*innen der Welt in Berlin treffen …. Während drinnen über Landwirtschaft, Fördergelder und Mercosur geredet wird, zeigen wir draußen mit unserem Massenprotest klare Kante: Landwirtschaft und Gesellschaft müssen jetzt klimagerecht umgebaut werden!“ Zitat aus dem Aufruf zur Demo.
Auf der Demo werden die verschiedensten Bewegungen und Strömungen, die sich mit Lebensmitteln, Ernährung und Landwirtschaft beschäftigen, mit eigenen Blöcken vertreten sein. Und da Lebensmittelpolitik auch immer wieder ein integraler Bestandteil von Freihandelsabkommen ist, ist es auch konsequent, dass es einen handelspolitischen Block geben wird. Hier der Aufruf dazu:
„Agrarwende anpacken, Klima schützen, Veto gegen das EU-Mercosur-Abkommen einlegen!
2020 stehen wichtige politische Entscheidungen an, unter anderem soll das Handelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten abgeschlossen werden. Das wollen wir verhindern und fordern von der Bundesregierung, ihr Veto im EU-Rat einzulegen! Denn das Abkommen verfestigt ein Landwirtschaftsmodell, das auf Monokulturen und massiven Pestizideinsatz setzt, und hat dramatische Folgen für Umwelt und Gesundheit der Menschen vor Ort. Es wird den ruinösen Preiskampf in der globalen Landwirtschaft noch weiter verschärfen, die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes beschleunigen und den Klimawandel weiter anheizen.
Kommt daher alle mit uns auf die Straße, wenn am 18. Januar das Bündnis „Wir haben satt!“ zur 10. Großdemonstration aufruft, und schließt euch dem gemeinsamen handelspolitischen Block an!
Während Agrarminister*innen aus der ganzen Welt in Berlin zusammenkommen und beim „Global Forum for Food and Agriculture“ über das Schwerpunktthema Globaler Handel diskutieren, protestieren wir draußen. Wir stellen uns gegen die herrschende Handelspolitik der EU und der Bundesregierung, die schädliche Abkommen wie dasjenige mit den Mercosur-Staaten oder auch das EU-Kanada Abkommen CETA hervorbringt. Statt blinder Marktöffnungen und Handelsabkommen im Interesse von Konzernen fordern wir eine gerechte Handelspolitik, die dem Klima-, Umwelt- und Verbraucherschutz dient und die bäuerliche und nachhaltige Landwirtschaft fördert.
Bringt Banner, Fahnen und Schilder mit euren individuellen Botschaften mit!
Handelspolitischer Block: Samstag, 18. Januar | 12 Uhr | Brandenburger Tor (genauer Treffpunkt wird noch bekannt gegeben) | Berlin“
Wer weitere Infos und Argumente gegen das Abkommen lesen will, dem ist diese Seite empfohlen: gerechter-welthandel.org