„The Illusion of Abundance“
Filmvorführung von „The Illusion of Abundance“ mit anschließendem Gespräch, am Dienstag, 25.04.2023 ab 19:30 im RegenbogenKino in der Lausitzer Str. in Kreuzberg
Der Film begleitet drei Landverteidigerinnen aus Peru, Brasilien und Honduras, die sich in einer der gefährlichsten Regionen der Welt für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, die Menschen, für Land und Umwelt einsetzen. Im Jahr 2020 wurden mehr als 220 Landverteidiger*innen getötet; die meisten dieser Morde fanden in Lateinamerika statt.
Carolina, Bertha und Máxima führen einen Kampf gegen transnationale – häufig in Europa beheimatete – Konzerne, die ihre Lebensgrundlagen zerstören und vergiften, die ihnen ihr Land rauben oder sie mit Lügen von ihrem Land weglocken, um Rohstoffe für Industrienationen zu gewinnen.
Woher kommt dieser stetig wachsende Hunger nach Rohstoffen? Was setzen Menschen dem Neokolonialismus, der Ausbeutung von Erde und Menschen entgegen? Welche Risiken müssen Aktivistinnen im Globalen Süden und speziell in Lateinamerika in Kauf nehmen, um ihre Lebenswelt und Lebensgrundlagen gegen die neuen Conqistadores zu verteidigen?
Die Brasilianerin Carolina de Moura Campos lebt in Brumadinho, das durch den Bruch des Staudamms Anfang 2019 zu trauriger Berühmtheit gelangte. Seitdem setzt sie sich dafür ein, dass die Verursacher dieser Katastrophe benannt und zur Verantwortung gezogen werden.
Bertha aus Honduras ist die Tochter der 2016 ermordeten Berta Cáceres. Sie kämpft für die Aufklärung des Mordes an ihrer Mutter und bietet sowohl den korrupten honduranischen Eliten als auch den mitverantwortlichen europäischen Unternehmen die Stirn.
Dritte im Bunde ist Máxima, eine indigene Bäuerin aus Peru. Sie lebt und arbeitet direkt neben Yanacocha, der zweitgrößten Goldmine der Welt. Ihr Kampf gilt der Verteidigung ihrer Lebensgrundlage gegen die Ausweitung des Bergbaus.
Um Verletzungen von Umwelt- und Menschenrechten durch transnationale Konzerne etwas entgegen zu setzen, hat Deutschland ein Lieferkettengesetze verabschiedet, welches am 1.1.2023 in Kraft trat. Auf EU Ebene ist ein entsprechendes Gesetz gegen vielfältige Lobbyinteressen derzeit in Planung. Werden diese neuen Gesetze ausreichen, um Betroffenen eine Stimme im Kampf um Gerechtigkeit zu geben? Werden sie es ermöglichen, Kompensation für erlittenes Unrecht, gesundheitliche Einbußen und den Verlust ihrer Lebensgrundlagen einzuklagen?
Darüber möchten wir im Anschluss an die Filmvorführug mit Euch diskutieren.
Dazu haben wir eingeladen:
Maren Leifker (Referentin für Wirtschaft und Menschenrechte bei Brot für die Welt, Mitglied der Initiative Lieferkettengesetz)
und
Camila Abreu (Advocacy & Politikdialog Brasilien-Deutschland bei FDCL und KoBra)
Moderation: Frank Steudel von attac Berlin, AG Gerechter Welthandel
Eine Veranstaltung von Attac Berlin mit Brot für die Welt und MISEREOR im Rahmen der Initiative Lieferkettengesetz