Abo im September

Es gibt noch Plätze beim Abo, bevorzugt zum selber abholen, weitere Infos gibt es HIER. Bei Interesse eine Mail an Schnittstelle@jpberlin.de und dann kann es losgehen.

Damit du weißt, was dich erwartet wenn du ein Abo ist, ist hier der Begleitzettel. Da ist dann auch eine Inhaltsangabe von der Lieferung in der ersten Woche im September 2023. Und dem Info-Teil, damit Du/Ihr eine Idee bekommt worum es geht. Oder zum Nachlesen, falls du ihn nicht mehr zur Hand hast.

Inhalt einer „Standart“-Kiste

Diesmal mit:

Zucchini-Mix vom Hofkollektiv Bienenwerder
Salbei vom Hofkollektiv Bienenwerder
Paprika von Ludwig aus Börnecke
Knollensellerie von Ludwig aus Börnecke
Würz-Dip von SoLeKo

Variationen möglich mit:

Einkorn-Brot vom Kollektiv Backstube gebacken
Apfelsaft aus Äpfeln aus der Kommune Karmitz

Die jeweilige Zusammensetzung variiert, der Warenwert ist immer ca. 20 € (Variationen nötig und möglich, u.a. wegen den
angegeben Einschränkungen, bzw. individuellen Wünschen)

Das Abo besteht wie immer aus gentechnikfreien Lebensmitteln, die u.a. aus samenfestem Saatgut gezogen wurden, bzw. aus Saft aus regionalen Äpfeln, die in solidar-ökonomischen Strukturen oder von Klein-Produzent*innen verarbeitet wurden.

Zum Info-Teil des Beipackzettels:
Spätsommer, da gibt es Pflaumen, Mirabellen und die ersten Birnen und (Klar-)Äpfel. Idealerweise von einer Streuobstwiese und regional und bio. Und in 2-3 Wochen gibt es dann viel mehr Äpfel, und das in einer beachtlichen Vielfalt. In manchen Jahren biegen sich die Äste unter den viel Äpfeln. In der Regel gibt es bei Apfelbäumen einen zwei-Jahres-Rhythmus, in dem der Baum ein Jahr viel trägt und sich „dann ein Jahr ausruht“.

Klingt schön. Einige von euch kennen das noch aus der Kindheit/Jugend oder vom Besuch auf einem befreundeten Hof. Andere haben vielleicht eine Datsche (mit Freund*innen zusammen) und dort sogar eine eigene Streuobstwiese.

Aber was soll das mit dem Streuobst? Eine sehr schöne Beschreibung ist „Streuobstwiesen sind mehr als ein paar Obstbäume: Sie sind Kulturgut und ein artenreiches Biotop.“
Auf kleiner Fläche werden da verschiedene Lebensräume zusammengefasst. Das geht von einer Wiese am Boden über den „ersten Stock“, also über den Gräsern und bis zu den unteren Ästen, hin zum „zweiten Stock“, der dann die Baumkrone meint. Da es hochstämmige Bäume sind, sind die oberen Äste dann auch eine von Menschen eher unberührte Ebene.
Die verschiedenen Ebenen bieten sehr unterschiedlichen Tieren einen Lebensraum. Als eine von Menschen gestaltete Kulturlandschaft sind diese, laut einigen, die sich viel mit Naturschutz beschäftigen, Hotspots der Biodiversität in Mitteleuropa. Das ist ganz schön super, aber leider sind auch Streuobstwiesen immer mehr bedroht. Der einfachste Grund ist, dass es sich nicht „wirtschaftlich lohnt“. Deswegen verfallen viele dieser Wiesen, werden keine neuen Bäume nachgepflanzt, sie wird nicht gemäht, .
Und Äpfel sind im Supermarkt doch so schon billig. Diese werden in der Regel in einem industrialisierten Anbau gepflanzt, in Monokulturen mit immer den gleichen niedrig-stämmigen Sorten, in fast klinisch wirkenden Reihen mit kurzem Gras darunter. Mit Dünger aufgepäppelt und die Insekten, die kommen, werden mit Insektiziden getötet.
Streuobstwiesen sind Wiesen, die 2 Mal im Jahr gemäht werden, nicht gedüngt und gespritzt werden. Deren Baumbestand aus verschiedenen Sorten an Apfel-, Walnuss, Pflaumen-, Mirabellen- und Birn-Bäumen besteht kann. Diese sind meistens auch „alte“/„historische“ Sorten.
Sie sind nicht damit nur wichtig für den Erhalt von (Apfel-)Sortenvielfalt. Sie sind auch ein wichtiger Rückzugsraum für viele Vögel, Insekten und andere kleine Tiere. Klassischerweise wurden in Streuobstwiesen „Hochstämme“ gepflanzt. Sie gelten heute als historische Sorten, da sie aus der industrialisierten Landwirtschaft mit den Monokulturen der Plantagenwirtschaft fast verschwunden sind. Durch ihre Höhe können sie nicht so schnell und einfach abgeerntet werden wie „Niedrigstamm“-Bäume. Was dann neben der längeren Erntephase, was für den Selbstversorger*innen und auch für Projekte sinniger ist, nicht alles auf einmal ernten zu müssen. Da das geerntete dann ja auch alles auf einmal verarbeiten werden müsste. Hochstämmige Bäume haben auch den Effekt, das zum Beispiel die oberen Äpfel vielleicht nicht geerntet werden und dann für Vögel als Nahrung bis in den Winter hinein dienen können.

Der Inhalt der Kiste:

Kürbis-/Zucchini-Mix vom Hofkollektiv Bienenwerder
Die Vielfalt der Kürbisse zeigt sich im Abo diesmal auch mit einem Patisson-Kürbis. Dieser Kürbis wird auch Ufo-Kürbis genannt, da die Form an die Fiktion eines Ufos erinnert. Ich habe entweder einen großen oder zwei kleinere der orangenen Sorte „Patisson Golden Marbre“ in die Tüte gepackt. Oder einen weißen Kürbis, das ist dann einer der Sorte „Custard White“. Der Patisson ist zwar botanisch ein Kürbis, kann aber im Sommer als junge Frucht wie eine Zucchini geerntet und dann auch wie Zucchini mit der Schale gegessen werden. Aber da nun schon Herbst ist, kann es sein, dass die Schale schon mehr ausgereift ist und abgeschält werden sollte.
Einen Zubereitungsvorschlag habe ich gefunden: „Der Patisson schmeckt beispielsweise gewürfelt und angebraten gut als leckeres Gemüse, aber auch als Ofengemüse oder auf dem Grill. Wir geben gern Thymian und Knoblauch dazu.“
Im Abo ist ein Mix aus Kürbis und Zucchini. Diese gibt es nicht nur in grün und länglich, sondern vielseitig in Farbe und Form. Auch in der Verarbeitung sind Zucchini vielseitig: roh im Salat oder gekocht in der Soße, gefüllt, als Bratlinge oder als süßer Kuchen. Da ist einiges machbar.
Im Abo gibt es diesen Monat eine besonders schön anzusehende Zucchini-Auswahl.
In jedem Abo ist eine

  • Gold Rush (gelbe längliche zylindische Zucchini, gut haltbar).
    Und eine – Solara (gelbe walzenförmige Zucchini)
    und eine dritte Zucchini, eine der folgenden Sorten
  • Serafina (grüne längliche Zucchini),
  • White Bush (weiße längliche Zucchini mit leichter Glockenform)
  • Cocozelle von Tripolis (längliche Form, Schale grün mit weißen Streifen, leider teilweise ohne weiße Streifen – Anmerkung der Gärtner*innen)
    oder – Tondo di Nizza (grüne Schale mit weißen Punkten, kugelförmiger Wuchs) gepackt

Salbei vom Hofkollektiv Bienenwerder
Dieses Mal gibt es ein Bund Salbei. Die einen nehmen ihn gerne gegen Husten und Halsschmerzen als Tee, die anderen mögen Pasta mit Salbei. Und viele schätzen beides. Kürbis mit Salbei ist die Empfehlung von Conni, der Gärtnerin in Bienenwerder. Dafür einfach Salbei mit Margarine oder Öl kurz anbraten und unter das Kürbisgemüse mischen.

Paprika von Ludwig aus Börnecke
Im Abo gibt es rote und hellgelbe, fast ins weiße gehende Paprika aus dem Garten bei Bernau. Die hellgelbe Paprikasorte heißt Pusztagold und stammt ursprünglich aus Ungarn. „Die blockigen Früchte werden geerntet, solange sie noch weiß sind. Lässt man sie länger an der Pflanze, so reifen sie hellrot ab. Der Geschmack der weißen Früchte ist mild. Es fehlt die sonst typische leichte Bitterkeit, wie sie sonst bei unreifen Paprika zu finden ist.“ In der Sortenbeschreibung geht es weiter mit „ … Milder, dennoch aromatischer Geschmack; kann auch in unreifem Zustand bereits roh gut genossen werden. … Die Erntezeit ist von Ende Juli bis Ende September.“

Knollensellerie von Ludwig aus Börnecke
Knollensellerie wurde in Mitteleuropa schon in traditionellen Bauerngärten angebaut. Sie wurde aus einer heimischen Wildform kultiviert. Die wilde Sellerie wächst an Quellen und anderen eher feuchten Orten, wie in Meeresnähe. Dieses Jahr gibt es mal eine frühe Sorte der Sellerie, mit viel „Grün“ dran. Wegen dem späten Erntezeitpunkt der meisten Sorten wird Knollensellerie als klassisches Herbstgemüse gesehen. Und dank der guten Lagerfähigkeit ist sie auch ein Wintergemüse.
Das Grüne der Knollensellerie kann als Gemüse und Gewürz in der Küche verwendet werden. Wem es erst mal zu viel ist: kleinhacken und trocknen oder einfrieren.

Würz-Dip von SoLeKo

Variationen möglich mit:
Die Variationen ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Wünsche und Individualisierungen. Die Hauptvariation in diesem Monat ist, dass, wenn in einem Abo Brot enthalten sein soll, es keinen Apfelsaft gibt. Teilweise gibt es noch individuelle Wünsche oder Allergien, die dann zu anderen Kombinationen führen, die hier nicht erwähnt werden.

Einkorn-Brot vom Kollektiv Backstube gebacken
Die neue Brotkreation besteht u.a. aus Einkorn. Dieses Getreide wurde euch im April vorgestellt, als Einkornflocken. Das Einkorn kommt aus dem SoLaWi-Hof-Projekt Basta im Oderbruch.
Es ist ein Hefebrot mit 30 % Einkorn, mit hellem Dinkel- und Roggenmehl und einer Portion Salz. Die Empfehlung der Backstube ist, es als Frühstücksbrot und als Alternative zu hellem Weizenbrot zu verwenden. Ich würde sagen, es passt super zu Salat.
Zum Thema Einkorn gab es im Beipackzettel vom April 2023 ein paar Infos. Wenn ihr damals noch kein Abo hattet oder wenn ihr den Zettel nicht mehr zur Hand habt, könnt ihr den Text auch online nachlesen. Zu finden ist er unter https://schnittstelle.berlin/bio-div-abo-im-april-2023-tour-1/

Apfelsaft der Mosterei Karmitz
Die Äpfel für diesen Saft kommen zum Großteil von, wie oben beschrieben, Streuobstwiesen. Oder von befreundeten kleinen Gärten und Wiesen-Rändern im Wendland. Also von kleinteiligem Wirtschaften sozusagen, bzw. aus einer regionalen Quasi-Selbstversorgung.
Neben diesem regionalen Wirtschaften der Kommune hängen mit dem Saft auch ökologische Vorzüge zusammen, zum Beispiel der Erhalt alter Baumbestände.

Soweit,
nun euch einen juten Hunger,
HERBiE
für Schnittstelle

PS: Falls ihr Interesse an den Lebensmitteln aus dem Abo und aus dem allgemeinen Sortiment von Schnittstelle habt: Der Depot-Verkauf ist immer montags von 15 bis 19 Uhr.
Das gesamte Angebot von Schnittstelle gibt’s dann im Verkauf.
Das Depot ist in der Urbanstr. 100 (im Eingang hängt u.a. ein Schild mit der Aufschrift ‚Zum Fliegenden Theater‘. Dann in den zweiten Hinterhof gehen, ganz rechts hinten ist der Eingang mit einem grünen Schild mit der Aufschrift ‚Schnittstelle‘ an der Tür.)
Bestellungen: per Tel: 0176-54392783 oder per Mail: schnittstelle@jpberlin.de ; Lieferung nach Absprache möglich.
Infos zu den Themen Landwirtschaft, Biodiversität, Solidarökonomie, Lebensmittel und den Waren findet ihr unter http://solidar-schnittstelle-berlin.de .

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