Am Freitag den 7.12. demonstrierten die Saatgutkampagne zusammen mit Anti-Gentech und Mexiko-Soli-Gruppen vor der mexikanischen Botschaft in Berlin gegen einen geplanten großflächigen Anbau von transgenem Mais. Die Anbau-Anträge der großen Saatgutkonzerne Monsanto, DuPont-Pioneer und Dow umfassen insgesamt eine Fläche von ca. 1 Mio. Hektar.
Hier geht’s zur Presseerklärung der beteiligten Gruppen…
Pressemitteilung
Kampagne für Saatgutsouveränität; Reclaim the Seeds, Berlin; Bantam-Mais; Gen-ethisches Netzwerk; YoSoy132; Save Our Seeds; Mexico via Berlin und Tlayolan
7. Dezember 2012
Kundgebung gegen Anbau von gentechnisch verändertem Mais in Mexiko
Ursprung und Vielfaltszentrum des Mais in höchster Gefahr
Als Teil einer internationalen Aktionswoche protestieren Gruppen in Berlin gegen den Anbau von gentechnisch verändertem Mais in Mexiko
In den nächsten Tagen wird erwartet, dass die mexikanische Regierung den Anbau von ca. 1 Mio. ha gentechnisch verändertem Mais der Firmen Monsanto, DuPont-Pioneer und Dow genehmigt.
Diese Ankündigung hat zu Empörung und alarmierten Reaktionen von WissenschaflterInnen und Aktivisten in Mexiko geführt. Inzwischen wird der Protest weltweit geteilt.
Mexiko ist die Ursprungsregion der Kulturpflanze Mais, noch heute gibt es dort Tausende von unterschiedlichen bäuerlichen Maissorten. Zusammen bilden sie eine grosse Vielfalt im Geschmack, in Wachstumseigenschaften, Ressitenzen gegen Krankheiten u.v.a.m.. Diese Vielfalt ist die Ausgangsbasis für die Züchtung zukünftiger Maissorten auf der ganzen Welt.
Wenn gentechnisch-veränderter Mais die Maispflanzen diese Ursprungsregion durch Pollenflug bestäubt und damit sein Saatgut kontaminiert, wird es in Zukunft schwierig oder sogar unmöglich sein, sich mit gentechnikfreiem Mais zu ernähren.
Die Situation in Mexiko
Bis 2009 gab es in Mexiko ein Moratorium gegen den Anbau von genmanipuliertem Mais. Durch den Druck von Konzernen wie Monsanto wurde das Moratorium per Staatsdekret für beendet erklärt. Seitdem war nur der Anbau für Versuchszwecke möglich und heute steht – ohne weitere gesetzliche Regelungen – die Bewilligung eines großflächigen Anbaus mit gleichzeitiger Vermarktungs-Genehmigung bevor.
„In Mexiko gibt es keine Kennzeichnungspflicht für transgenen Mais, der für die menschliche Ernährung bestimmt ist. Wir Mexikaner in den Städten sind also quasi gezwungen, zukünftig einen Mais zu essen, den wir für gefährlich halten. Für die Menschen auf dem Land ist eine Kontaminierung ihrer traditionellen Sorten verheerend. Der Mais ist für sie nicht nur ein Lebensmittel, er ist das Zentrum ihrer Kultur und Lebensweise“, meint Miriam Boyer von Reclaim the Seeds in Berlin.
Die mexikanische Regierung hat bisher die Meinungen von Experten, die über die Folgen für Gesundheit und Umwelt berichten, weitgehend ignoriert. Trotz der allgemeinen Empörung in Mexiko ist unklar, wieviel Proteste dort tatsächlich möglich sind. „Es ist hier nicht vorstellbar, sich mit „Feldbefreiungen“ wie in Europa direkt und konkret vor Genmais zu schützen. Die Repression und Gewalt gegen soziale Bewegungen macht das zu gefährlich, zumal im geplanten Anbaugebiet die Macht der Drogenmafias sehr groß ist“ sagte Ilusi Vega, von der mexikanischen StudentInnenbewegung YoSoy132.
Die Situation in Europa
„Mit gentechnisch manipulierten Pflanzen versuchen die Saatgutkonzerne Nutzpflanzen zu patentieren und damit zu privatisieren. Sie wollen Bauern und Bäuerinnen ihrer traditionellen Sorten und ihrer Rechte daran berauben“, erklärt Jürgen Holzapfel, Landwirt und Aktivist der Kampagne für Saatgut-Souveränität. „Der Kampf gegen gentechnisch-manipulierte Pflanzen und um die Rechte der Bauern wird weltweit geführt.“
„Die Kontamination der genetischen Basis mit gentechnischem Material führt zudem zu einem speziellen Problem“, betont Christof Potthof vom Gen-ethischen Netzwerk: „Nehmen wir die aktuelle Situation in Deutschland bzw. Europa: Der gentechnisch veränderte Mais MON810 ist in sieben europäischen Ländern aus berechtigten Zweifeln an seiner Sicherheit für Umwelt und die Gesundheit der Menschen verboten. Wäre dieser Mais in der Vergangenheit schon in Mexiko angebaut worden und hätte dort für eine Kontamination gesorgt, dann wären die mexikanischen genetischen Ressourcen nicht mehr nutzbar.“
Die Möglichkeit eine gentechnisch veränderte Sorte wieder vom Markt zu nehmen, ist Minimalkonsens in der europäischen Regulierung dieser Pflanzen. Wir haben seit der Einführung der Agro-Gentechnik das Modell der so genannten Koexistenz gentechnisch veränderter und nicht gentechnisch veränderter Pflanzen abgelehnt.
Forderungen:
Wir fordern von der mexikanischen Regierung, dass sie auf die Vielzahl der Stimmen in Mexiko und weltweit hören, die den Anbau von Gentechnik-Mais ablehnen und das Moratorium auf den Gentechnik-Maisanbau wieder einführt.
Wir fordern, dass sie die Gesundheit von Menschen und Umwelt vor den Profiten der Konzerne stellt.
Wir fordern das Recht auf Ernährungs-Souveränität, in der Produktion und im Konsum – in Mexiko, Europa und weltweit.
An der Protestkundgebung beteiligen sich acht Organisationen: Die Kampagne für Saatgutsouveränität; Reclaim the Seeds, Berlin; Bantam-Mais; das Gen-ethische Netzwerk; YoSoy132; Save Our Seeds; Mexico via Berlin und Tlayolan.
Bitte beachten Sie auch:
Aufruf zur Aktion in vier Sprachen
http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/files/Toma%20accio%CC%81n_final.pdf
Versammlung der Umweltbetroffenen (Asamblea Nacional des Afectados Ambientales, ANAA), die sich im November 2012 in der Gemeinde Cherán K ́eri getroffen haben, und
Netzwerk für die Verteidigung des Mais (Red en Defensa del Maíz), einem Mitglied von ANAA
http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/files/pronunciamientoANAA-2012-maiz-DE.pdf
Interview zu den Hintergründen:
http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/hintergrund/msgf/mexiko%3A_kommerzieller_genmaisanbau_bedroht_nahrungssouveraenitaet.html
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