Bio-Div-Abo August 2014

Hallo Freunde, Kochbegeisterte und Genießer_innen der Agrarbiodiversität,

ihr haltet die August-Variante des Bio-Div-Abos in euren Händen.

In diesem Monat gibt es in der Kiste:
>>> eine Zucchini Auswahl von HofKollektiv Bienenwerder
>>> ca, 0,5 kg Tomaten von Ludwig aus Börnicke
>>> ca. 1 Kg Bananen von BanaFair
>>> 1 l Apfelsaft-mit Rhabarber von der Mosterei Ketzür
>>> ein Glas Rhabarber-Erdbeermarmelade von der Kommune Uhlenkrug
>>> eine Flasche Amaranth Bier vom ‚Spent Brewers Collective‘

Die jeweilige Zusammensetzung variiert, der Warenwert ist immer ca. 18 € (Variationen nötig und möglich, u.a. wegen den angegeben Einschränkungen, bzw. individuellen Wünschen )

Die Gärtner_innen haben zur Zeit alle Hände voll zu tun, die Gärten wollen bearbeitet, bewässert, geerntet und irgendwie auch vertrieben werden, trotz Sommer, trotz Ferienzeit, es ist einfach Hochsaison im Garten.

Im Abo wie immer samenfestes, gentechnikfreies und bis auf die Bananen regionales Gemüse.

>>> eine Zucchini Auswahl von HofKollektiv Bienenwerder
In dem Abo, gibt es diesen Monat eine besonders schön anzusehende Auswahl mit einem Zucchinipaket, (es beinhaltet):
> ein bis zwei Gold Rush (gelbe Zucchini, gut haltbar)
> einen krummen Hals (gelbe knackige Zucchini mit Pickel, nicht schälen, gut haltbar)
> eine Black Beauty (dunkelgrüne Zucchini)

Die Zucchini, sind eine Unterart des Gartenkürbisses und gehören zur Pflanzenfamilie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Sie sind einhäusig, das heißt, männliche und weibliche Geschlechtsorgane befinden sich in getrennten Blüten, aber an einer Pflanze. Die Zucchini stammen aus Europa, wo die ursprünglichen Formen am Ende des 17. Jahrhunderts auftraten. Die Vermarktung der Zucchini begann in Italien. Ursprünglich wurden die Zucchini durch Züchtung aus dem Gartenkürbis entwickelt.

Sommerzeit Zucchini-Zeit und dann noch verschieden farbig und doch auch sehr vielseitig z.B. in der Form und Haltbarkeit. Auch in der Verarbeitung, roh im Salat oder gekocht in der Soße, gefüllt oder als Bratlinge. Da ist einiges machbar.

> einen kleinen Sommerkürbis Pattison (mit Schale essen, auch gut haltbar)
Da der Pattison sehr nah verwandt ist, mit der Zucchini, hat er auch gerade Erntezeit.
Anregung zu Patisson in der Küche
Einen kleinen Pattison könnt Ihr roh und mit Schale verarbeiten, zum Beispiel in einem Salat.
Meist wird Pattison aber kurz gegart. Je nach Größe dauert das 5 bis 15 Minuten. Pattison könnt Ihr auch prima füllen und dann im Ofen garen. Dazu eignet sich zum Beispiel eine Couscous- oder Bulgurmischung. Und er eignet sich auch sehr gut für Suppen und Eintöpfe oder mit Kräutern verfeinert als Beilage.

>>> ca, 0,5 kg Tomaten von Ludwig aus Börnicke
>>> ca. 1 Kg Bananen von BanaFair
eigentlich sollten die Tomaten und die Bananen ein Beispiel sein wie sich unsere Ernährung doch sehr stark geändert und vereinfacht hat, z.B. die ständige Verfügbarkeit von frischen Tomaten, Tomaten aus der Dose, als Ketchup, als Pizzasoße, als Bolognese und und….. 24/7/12 Tomaten, also 24h am Tag, 7 Tage die Woche, 12 Monate im Jahr wird als ‚total normal‘ angesehen. Dabei wird übersehen, dass dafür ‚woanders‘ großflächige Monokulturen und kilometerlange Gewächshäuserlandschaften entstehen, die bewässert werden müssen und in deren Betrieb die Ausbeutung der meist migrantischen Arbeitskraft bereits eingeplant ist.

Ein anderes „rund-um die Uhr“ Produkt sind Bananen. Zwar sinkt in den letzten Jahren der pro Kopf Verbrauch in Deutschland leicht. Derzeit liegt er beica. 10,5 Kilogramm pro Kopf/Jahr. Trotzdem bleibt die Banane das zweitliebste Obst der Deutschen. Lediglich Äpfel werden mehr gegessen (25,9 kg/Kopf in 2011/2012).

Deswegen sollten mal Bananen in die Kiste.
Nun hat sich aber bei der Recherche ein anderer spannender Aspekt ergeben, der Bananen zu einem interessanten Thema für die Biodiv-Kiste macht.
Im Bananenanbau wird zur Zeit nur eine Sorte verwendet. Gleichzeitig findet der Anbau fast ausschließlich in Monokulturen statt. Was das heißt, kann mensch sich ja denken. Monokulturen sind anfällig für Schädlinge, Pilze und Erkrankungen. So war dann auch letzte Woche, im Magazin der Süddeutschen Zeitung ein Artikel der überschrieben war mit ‚GELB SORGEN ‚ von M. Herwig. Weiter hieß es, „Wird es bald keine Bananen mehr geben? Eine Seuche droht die beliebteste Exportfrucht der Welt auszurotten. Im Wettlauf gegen die Zeit versuchen Forscher eine neue Superbanane zu entwickeln.……………….“

Zwei informative Seiten rund um die Banane, Botanik, den derzeitigen Anbau, Verbreitung, Konzerne und Krankheiten. Das ganze allerdings aus einer technikoptimistischen und fortschrittgläubigen Perspektive, weswegen zum Schluss die (scheinbar) logische Konsequenz zur Rettung des Hungers nach der Frucht lautet: genetisch veränderte Bananen (sic!)

Das kann es doch nicht sein.
Bei der Suche nach weiteren Infos, besonders mit dem Wissen, dass im Bio- und Faireren Kaffeeanbau Mischkulturen eine Antwort auf Pilz- und Schädlingsbefall sind, (siehe Artikel von Georg von Röstrausch zu dem Thema – bio-div-abo Februar 2014), kommt eine spannende Info von BanaFair, einem kleinen Verein mit Sitz in Hessen, der seit 1989 für Fairen Handel, biologische Vielfalt in der Produktion und Arbeitsrechte arbeitet. Laut BanaFair ist der Kleinbauernverband UROCAL aus Ecuador, mit dem sie seit vielen Jahren zusammenarbeiten, die einzige Organisation, die auf Mischkulturen als einen Stützpfeiler ihrer Arbeit setzen. Die Bananen werden mit Pflanzen für die eigene Versorgung angebaut, Schädlinge können sich so nicht rasant vermehren, es ist kein Chemieeinsatz notwendig und die Bauer*innen versorgen sich selbst. Zusätzlich haben sie das Einkommen, das sie über den Verkauf erwirtschaften.

Die BanaFair-Bananen werden von etwa 120 Familien in der Küstenregion im Süden des Landes auf kleinen Flächen in Mischkulturen angebaut, Die Bauer*innen arbeiten nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus:
– Stärkung der Pflanzen durch Mulchen und Mischkultur
– Organische Düngung
– Mechanische Unkrautbekämpfung.
Also, wenn schon Bananen, dann doch bitte die unter faireren Bedingungen, in Mischkultur angebauten Früchte von BanaFair.
Wer sich weiter über die Arbeit von BanaFair und deren Bananen erkundigen möchte, kann dies hier tun www.makefruitfair.de

>>> 1 l Apfelsaft-mit Rhabarber von der Mosterei Ketzür
In der Reihe Mischsäfte mit Apfelanteil kommt dieses Mal Rhabarber ins Spiel.
Auch wenn Rhabarbersaft-Schorle in kleinen Fläschchen in Kneipen gerade im Kommen ist, ist der kommerzielle Anbau von Rhabarber in Deutschland rückläufig, in den 1930er Jahren waren es noch ca. 1700 Hektar, Mitte der 1990er waren es nur noch 400 Hektar. Damit einher geht auch ein Rückgang der Sortenvielfalt bei diesem Gemüse. Botanisch zählt es zum Gemüse, auch wenn es in der Küche wie Obst behandelt und hauptsächlich als Kompott und für Kuchen verwendet wird.

>>> ein Glass Rhabarber-Erdbeermarmelade von der Kommune Uhlenkrug

Auf dem Uhlenkrug werden die Erdbeeren noch klassisch mit Ablegern vermehrt. In diesem , Jahr gab es dort viel mehr Erdbeeren, als sie selbst verarbeiten und vor allem essen konnten.
Und da es gute Beziehungen zum Uhlenkrug gibt und. dort auch das Biodiverse –Getreide, die historischen Sorten für das Bio-div-Brot Projekt der Backstube und Schnittstelle angebaut wird, wurde gefragt, ob es Interesse gibt an Marmelade für das Abo. Wir denken ja, und damit: lasst euch das Brötchen schmecken!

>>> eine Flasche Amaranth Bier vom ‚Spent Brewers Collective‘
Das Kollektiv aus Berlin brauen zur Zeit noch in Lohn, (sprich sie haben noch keine eigene Brauerei), und experimentieren mit ‚Bier‘, nachdem es schon das Haferbier im Abo vertreten war, ist nun ein Helles American Style Amaranth Lagerbier in deren Sortiment dazu gekommen.

Und hier ist die Beschreibung vom Kollektiv für das ‚Blooms-beer‘: Eine Kreuzung aus einem hellen Lagerbier deutscher Brauart und einem amerikanischen Lager, wobei wir uns mit der Stammwürze eher dem deutschen Grundrezept angenähert haben. Aufgepeppt haben wir die ansonsten gerstenreine Malzschüttung mit einem Hauch Amaranth aus biologischem Anbau. Abgerundet haben wir unser BLOOM’S BEER mit einer kräftigen Kalthopfung aus deutschem Perle und amerikanischem Cascade Hopfen. Wie in alle unsere Produkte haben wir auch in die Entwicklung dieses Lagers viel Liebe, Mühe und Energie gesteckt. Das Ergebnis ist ein auffällig helles – und durch den hohen Karamalz-Anteil schaumstarkes – Untergäriges mit durchweg präsenten Pfirsichfruchtnoten, die durch einen Anflug von Rosmarin ausbalanciert werden und sich von einem dezenten aber runden Körper abheben, der nicht zu süß und nicht zu schlank daherkommt. Nicht zuletzt die charakteristisch lange Reifezeit macht das BLOOM’S BEER zu einem unvergesslichen Lagergenuss in der High-End-Qualitätsklasse. Ein besonderes und leichtes Lager für einen unvergesslichen Sommer in einer unvergleichbaren Stadt.

Ja dann Prost!, und guten Hunger

genießt die Sonne, das Bier, nen Bananen-shake oder auch Zucchinipuffer

HERBIE
für Schnittstelle

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