Bio-Div-Abo Juni 2014

Hallo experimentierfreudige Geniesser*innen, Agrarwüsten-Kritiker_innen, bzw. Freund_innen der Agrarbiodiversität,

jep, erstmal eine Entschuldigung, dass die Kiste im Juni erst in der zweiten Woche kommt. Da ich dieses Jahr nun zum elften mal den Backstage support bei der Mützingenta bei Freunden im Wendland im Rahmen der kulturellen Landparty mache, war ich die letzte Woche dort.
Ich konnte dabei beobachten, wie das Bewusstsein zum Thema Biodiversität in den letzten Jahren gewachsen ist. Eine Freundin verkauft dort seit Jahren vorgezogene Pflanzen aus Saatgut, das sie über Dreschflegel und von Freunden bekommen hat und musste bisher beim Verkauf oft viel zum Thema Saatgut erklären. Mittlerweile ist es jetzt schon so, dass es Menschen gibt, die ihr im Tausch andere Tomatensorten mitgebracht haben, andere sind extra wegen ihren Pflanzen gekommen, um aus ihrer großen Auswahl von 40 Tomaten, mit so Hinweisen, „gut zum Soße kochen“, „zum trocknete Tomaten machen“ oder „tolle Salattomate“, auswählen zu können.

Diesmal gibt es in der Kiste:
>>> Mai-Rübchen von dem Landprojekt Bienenwerder
>>> 500 g Kamut-Pasta von der Kooperative Iris aus Italien
>>> 1 l Apfel-Selleriesaft von der Kommune Karmitz
>>> 1 l Apfel-Saft von der Kommune Karmitz
>>> 500 g schwarzer Reis, bezogen über Gepa
>>> 1 Bio-Div Brot aus Einkorn und Lichtkorn-Roggen, gebacken von der Backstube

Die genannte Auswahl variiert, je nach individuellen Wünschen … – und: manche Abo-NehmerInnen hatten letzten Monat ein Brot, diesen Monat bekommen die anderen ein Brot. Das haben wir so vereinbart, um die Kapazitäten der Backstube nicht zu sprengen.

>>> Mai-Rübchen aus Bienenwerder
Das Mai-Rübchen, auch „Navette“ genannt, ist eine Gemüsepflanze mit essbarer Wurzel und Blättern. Die Blätter können wie Spinat verarbeitet werden (in manchen Gegenden werden auch nur die Blattstiele als Rübstiel gegessen), die Rübe selbst wird roh oder gedünstet gegessen.
So kann man fast sagen, dass es auch diesen Monat wieder zwei Gemüse im Abo gibt. 😉 [das war der Plan, die Gärtner*innen haben wegen dem heißem Wetter, lieber die Blätter abgemacht, die hätten sonst zuviel Wasser aus der Rübe gezogen]
Die weiß-lila oder weiße Rübe ist eine alte Kulturpflanze aus Indien, die schon in der Antike genutzt wurde. Sie spielte vor der Einführung der Kartoffel im europäischen Raum als Grundnahrungsmittel eine wichtige Rolle . Sie ist reich an verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen und Eiweiß und hat kaum Kalorien. Die Schale enthält einen relativ hohen Anteil an Senfölen und erinnert deshalb geschmacklich an Rettich und Radischen. Wem das so roh verzehrt zu scharf wird, kann die Schale entfernen.
Das Mai-Rübchen ist eine besondere Form der Speiserübe. Sie ist eng verwandt mit den regionalen Teltower Rübchen und der Herbstrübe. Letztere wird aber später geerntet und wird etwas größer. Mairüben tragen ihren Namen, weil sie im zeitigen Frühjahr gesät werden und ab Mai geerntet werden können.

Informationen zu Streuobst-Saft, Reisvielfalt und zu Brot aus historischem Getreide, kommen bei der nächsten Gelegenheit wieder.
Aus aktuellem Anlass soll hier der Sommer-Aktionstag gegen Masttier-Anlagen vom Bündnis „meine landwirtschaft.de“ beworben werden. Das Bündnis organisiert seit mehreren Jahren die „Wir-haben-es-satt“-Demo im Januar in Berlin zur Grünen Woche.
Letztes Jahr organisierten sie zum ersten Mal auch eine Sommeraktion mit Camp in der Nähe des größten Geflügelschlachthofs Europas, mit einem interessanten Workshop-Tag und am darauf folgenden Tag wurde die Anlage symbolisch umzingelt.
Dieses Jahr wird die Sommer-Aktion an dem Wochenende 27. bis 29. Juni in Hassleben, in Brandenburg sein und richtet sich gegen die dortige Masttier-Anlage.

Aus dem Aufruf: Die Mastanlage in Haßleben ist ein Symbol einer verfehlten Agrarpolitik. Vor dem Hintergrund der Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen und um der neuen Bundesregierung und dem Bundesrat mit mittlerweile sieben grünen Agrarministern zu verdeutlichen, was es weiter für Fehlentwicklungen gibt, werden wir daher am 29. Juni 2014 mit der Demonstration „Megastall in Haßleben – Wir haben es satt!“ auf die Straße gehen. Geplant sind eine Kundgebung vor der Anlage in Haßleben, ein Agrarpolitscher Sonntagsspaziergang und ein Protestpicknick.
Mehr Infos unter : http://www.meine-landwirtschaft.de/aktionstag-hassleben.html

Viel Spaß beim dünsten, Saftschorle genießen und beim Demonstrieren!

HERBIE
für das Projekt Schnittstelle

Falls Ihr Interesse an den Lebensmitteln habt, die meisten Sachen gibt es auch noch im Depotverkauf. Ebenso ist es möglich Waren aus unserem Sortiment zu der Kiste dazu zu bestellen; einfach vor dem nächsten Abo-Termin anrufen oder mailen, dann wird es gleich mit ausgeliefert. Infos zum Thema Landwirtschaft, Biodiversität, Solidarökonomie, Lebensmittel und zu unseren Waren, findet ihr unter http://schnittstelle.blogsport.de

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