Biodiversitäts-abo Mai 2015

Hallo Freud*innen der Getreide-Vielfalt und Saft-Genießer*innen

ihr haltet die Mai-Variante des Bio-Div-Abos in euren Händen, diesmal mit:

>>> Wildkräuter Auswahl aus Bienenwerder
>>> ‚Eiszapfen‘-Radieschen aus Börnecke/und Bio-Grosshandel*
>>> Räuchertofu von den Soy-Rebels
>>> Lila Reis von Gepa importiert
>>> Pilsener-Bier vom Spent-collective aus Berlin
>>> Apfelsaft von der Mosterrei der Kommune Karmitz

Variationen möglich mit
>>> Apfel-Birne-Rhababer Saft von der Mosterrei Ketzür
>>> Brot aus historischem Getreide, gebacken in der Backstube

Die jeweilige Zusammensetzung variiert, der Warenwert ist
immer ca. 18 € (Variationen nötig und möglich, u.a. wegen den
angegeben Einschränkungen, bzw. individuellen Wünschen)

Das Abo besteht wie immer aus gentechnikfreien Zutaten, historischen Sorten und Saft aus regionalen Äpfeln und Gemüse.

Wow, anscheinend gibt es dieses Jahr nur eine Kiste mit ‚ohne‘ Gemüse bzw. ohne Frisches. Und das war letzten Monat im April, aber jetzt kommt der Frühling und überall wächst es kräftig…

>>> Wildkräuter Auswahl aus Bienenwerder
Da das Gemüse noch ein bißchen braucht und es auch immer Interesse an ‚ungewöhnlichen‘ Lebensmitteln gibt, kommt dieses Mal (als eine kleine Prämiere) Wildkräuter in das Abo.
Gesammelt auf dem Hofkollektiv Bienenwerder gibt es ein Bund Brennnessel und Labkraut zum experimentieren und essen.
Ich fand Brennessel-Spinat sehr lecker. Klar kribbelt es, wenn mensch die ‚Blätter‘ berührt, aber das kommt von den Nesselhaaren der Pflanze. Da kann mensch entgegenwirken, indem man die Triebe in ein Tuch wickelt und stark wringt, oder mit einem Nudelholz drüber rollt und damit die Nesselhaare brechen, wahlweise kan mensch sie kurz blanchieren – eine kräftige Dusche soll auch helfen.
Das Gute ist, dass es relativ früh geerntet werden kann, aber auch, dass Brennnesseln gesund sind. Sie gelten als Blut reinigend, blutdruck- und blutzuckersenkend und Haarwuchs-fördernd. Der Vitamin C Gehalt toppt den der Zitrone (!) und er enthält viel Eisen. Die Brennnessel stärkt die Abwehrkräfte und regt die Durchblutung an.

In der Natur / im Garten sind Brennnesseln auch ein Prima Ort für diverse Schmetterlinge, die Ihre Eier an der Unterseite der Blätter ablegen. Die Raupen fressen dann die Blätter.
Wikipedia beschreibt im Artikel ‚Brennnessel’* als Schmetterlingsweide : „Für die Raupen von rund 50 Schmetterlingsarten sind bestimmte Brennnessel-Arten eine Futterpflanze.
Auf fast jeder Brennnessel sind Fraßspuren einzelner Insekten zu sehen. Dabei müssen diese eine Strategie entwickelt haben, mit der sie die Brennhaare umgehen. Sie fressen sich um die Haare herum und bevorzugen dabei die Wege entlang der Blattnerven und den Blatträndern, da sich dort keine Brennhaare befinden. Vorteilhaft für die Insekten: Das Gift dringt nicht aus der Spitze, wenn das Haar unten an der Wurzel angefressen wird.“

Zum Labkraut schreiben die Leute vom Hof Bienenwerder, dass es Organ reinigend, Harn treibend und gut gegen Nervosität und Depression ist. Außerdem kann es äußerlich bei Ausschlägen und schlecht heilenden Wunden verwendet werden, ebenso bei Entzündungen in Magen und Darm.

Die Wurzeln des Wiesen-Labkrauts dienten früher zur Herstellung von roter Farbe für Textilien. Der Name stammt daher, das die Pflanze ein Enzym Lab enthält, das auch im Kälbermagen vorkommt und bei der Käseherstellung verwendet wird.
In der industriellen Landwirtschaft, wird das Wiesenlabkraut bekämpft, da Heu, das zu viel Wiesen-Labkraut enthält, vom Vieh verschmäht wird.
Ebenso wie Brennnessel ist die Pflanze essbar. Die jungen Triebspitzen und die Blüten können für Salate, Wildgemüse, Gelees, Getränke und Süßspeisen verwendet werden.

>>> ‚Eiszapfen‘-Radieschen aus Börnecke /und Bio-Grosshandel*
Wie letztes Jahr gibt es zum Start der ‚Frische-Saison‘ wieder Radieschen der Sorte ‚Eiszapfen‘. Und da Radieschen relativ punktgenau geerntet werden müssen, (sonst sind sie zu klein, zu groß oder gar schon holzig) ist es ein wenig Glück, dass das mit dem Abotermin passt.

Und klar, wie so oft bei Gemüse in diesem Abo, sind nicht alle Radieschen rot und rund, so wie mensch sie aus dem Supermarkt kennt. Sie können z.B. weiß zylindrisch oder rot-weiß zylindrisch oder auch gelb, wie die Sorte ‚Goldball‘, die schön rund ist.
Slow Food hat eine Sorte Radieschen in die Arche des Geschmacks aufgenommen. Das ist ein ‚Förderprogramm‘ für regionale Spezialitäten von Slow Food, die auf diese Art Öffentlichkeit bekommen und den Anbau dieser Sorte direkt fördern.
Die auserwählte Sorte heißt ‚Der Riese von Aspern‘ und ist eine rotschalige regionale Sorte aus Österreich. Sie wird eher um Wiesen herum angebaut und wird im Durchmesser bis zu 6 cm groß.
Radieschen können, in Scheiben oder in Streifen geschnitten oder geraspelt, roh verzehrt werden. Sie schmecken lecker beigemischt in Salaten oder als Brotauflage. Salz mildert den etwas scharfen Geschmack.
Mensch kann aber auch die Blätter essen, das ist nicht so verbreitet, aber eine Option. Das geht roh als Salat oder gekocht als Suppe oder ähnlich wie Spinat als Beilage.

* Nachtrag – Die Ernte war dann doch nicht so gut,, deswegen wurde teilweise Radischen dazugekauft

>>> Räuchertofu
auch prima auf’s Brot, passt der geräucherte Tofu mit Sonnenblumenkernen von dem Kollektiv Soy-Rebels aus Berlin. Das Kollektiv verarbeitet gentechnikfreie Bio-Sojabohnen aus Süddeutschland zu verschiedenen Sorten Räuchertofu und verwendet dabei Zutaten, die auch in unseren Breitengraden wachsen.

>>> Lila Reis von Gepa importiert
um auch Agrar-Diversität in anderen Ländern zu fördern und damit auch ‚fairere‘ Arbeitsbedingungen, kommt ihr mal wieder in den Genuss einer nicht üblichen Reissorte. Die farbigen Reiskörner färben beim Kochen den gesamten Reis in ein kräftiges Lila -. das ist ein Hinkucker.

>>> Pilsener-Bier vom Spent-collective
Bisher hatten wir ein paar ungewöhnlichen Biersorten von diesem Kollektiv aus Berlin im Abo. Da ein relativ großes Interesse an dem Projekt bei mir angekommen ist, bekommt ihr auch ein ganz normales Pilsener von ihnen.

>>> Apfelsaft von der Mosterrei der Kommune Karmitz
>>> Apfel-Birne-Rhababer Saft von der Mosterrei Ketzür
>>> Brot aus historischem Getreide, gebacken von der Backstube
zu Brot und Saft hatte ich ja letzten Monat so einiges geschrieben, deswegen halte ich mich diesmal zurück, muss ja nicht alles wiederholt werden. 😉

Genießt das Leben, die Lebensmittel, viel Spaß beim Kochen und Salate zubereiten,

Na dann, juten Hunger

HERBiE
für Schnittstelle

* http://de.wikipedia.org/wiki/Brennnesseln#Schmetterlingsweide

Rezeptvorschlag

Brennessel-Spinat
Zutaten für 4 Personen
ca. 500g frische Brennesseltriebe, gewaschen
1 Zwiebel, fein gewürfelt
½ Glas Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
etwas Öl
Optional: 2 EL vegane Sahne oder Sauerrahm
Zubereitung
1. In einem großen Topf die Zwiebel im Öl anschwitzen, mit der Brühe ablöschen und die Brennesseln dazugeben. Bei geschlossenem Deckel ca. 10min köcheln lassen und öfter umrühren bis alle Blätter zusammengefallen sind.
2. Würzen und mit dem Stabmixer fein pürieren. Nach Belieben mit Rahm verfeinern. Dazu passen Bratkartoffeln.

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