Hom Mali Reisvielfalt aus Thailand

Diese Sorte Hom Mali ist eine regionale Sorte im Nordosten Thailands. Sie wird von Bäuer*innen der Genossenschaft Green Net angebaut und über GEPA nach Deutschland importiert.

fair gehandelte Reis-Agrar-Vielfalt

Auszüge aus der Produktbeschreibung von GEPA: „Heute gibt es weltweit Tausende Reissorten, die Angaben bewegen sich zwischen 10 000 und weit über 100 000 Sorten. Hom Mali („Weiße Blume“) wird der erstklassige Duftreis aus dem Nordosten Thailands genannt. Der Reis duftet nach Jasminblüten, daher der Name. Trockene und salzhaltige Böden gelten als Voraussetzung für den Anbau dieser Reissorte. Der Jungreis wird kurz vor dem Monsun gepflanzt, damit der Regen dann das Reisfeld überschwemmen kann. … Hom-Mali wird sowohl als weißer (geschälter und polierter) Reis als auch als Vollwertreis angeboten. Bei letzterem sind die Nährstoffe vollständig erhalten, aber Vollwertreis lässt sich aufgrund des Fettgehalts nicht so lange lagern wie polierter Reis.
Hom Mali Reis wird von jeher vor allem für den Verkauf beziehungsweise Export angebaut. Die Bäuerinnen und Bauern bevorzugen für die Selbstversorgung den einheimischen Klebreis.“

Und zur Organisation und zum politischen Hintergrund : „Green Net wurde vor kurzem offiziell als Genossenschaft anerkannt. ……

…. Gegründet wurde die Organisation zu Beginn der 90er-Jahre. Green Net fördert ausschließlich organisierte Kleinbauern, in dem sie deren landwirtschaftlichen Produkte auf dem Binnen- und Exportmarkt vermarktet. Übergreifendes Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Bauern nachhaltig zu verbessern. Green Net arbeitet von Anfang an eng mit Kleinbauernorganisationen im Nordosten des Landes – auch Isan genannt – zusammen. Diese Region gehört zu den ärmsten Thailands, was vor allem auf drei Faktoren zurückzuführen ist: unregelmäßige Regenfälle, geringe Bodenfruchtbarkeit und eine hohe Verschuldung der meisten Kleinbauernfamilien. In den 70er-Jahren versuchte der Staat, die Bauern in Kooperativen zusammenzuschließen. Viele dieser Genossenschaften scheiterten jedoch unter anderem an Korruption und zurück blieben Schulden, die auf vielen Kleinbauernfamilien oft über Generationen lasten.
Nach dem Scheitern der staatlich initiierten Kooperativen begannen verstärkt so genannte Nichtregierungsorganisationen in diesem Bereich zu arbeiten. Sie förderten die Gründung beziehungsweise Festigung von lokalen und regionalen Bauernorganisationen. Hauptziel ist die Förderung der Produktion und Vermarktung von Agrarprodukten wie Reis, um den Bauernfamilien eine schrittweise Verbesserung ihres Einkommens zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund bildete sich 1985 auch die lokale Hilfsorganisation „Surin Farmers Support“, mit der Green Net bis heute zusammenarbeitet. Später kamen weitere Bauernorganisationen in der Nachbarprovinz Yasothorn dazu.
Green Net fördert eine nachhaltige Landwirtschaft, wie sie vor der „Grünen Revolution“ in Thailand üblich war. Die Bauern pflanzen standortgerechte Reissorten wie Hom Mali an, die nicht nur wesentlich robuster sind als die mit der „Grünen Revolution“ eingeführten Hochertragssorten, sondern außerdem nicht gentechnisch verändert sind. Green Net ist über die praktische Arbeit hinaus sehr aktiv in der Lobby- und Kampagnenarbeit, die sich gegen die Patentierung von Reissorten sowie gegen Gentechnik richtet. Gleichzeitig ist es Green Net gelungen, in Thailand ein Netz von 30 Naturkostläden aufzubauen.

Die Produzenten
Unser Hom Mali Reis wird von Kleinbauerngruppen angebaut, die in den beiden Provinzen Surin und Yasothorn im Nordosten Thailands zu Hause sind. Etwa 1000 Bäuerinnen und Bauern sind Mitglieder dieser Gruppen, für die sich die Lebensbedingungen entscheidend verbessert haben. So bauen zum Beispiel in einigen Dörfern in der Provinz Surin circa 200 Kleinbauernfamilien Reis und andere Agrarprodukte chemiefrei an. Davon arbeiten etwa 100 Bauern mit den Methoden der so genannten Permakultur. Der Boden wird weder gepflügt noch bewässert und nach der Ernte schützt eine Mulchschicht aus Reisstroh die neue Aussaat und hält die Feuchtigkeit im Boden. Regelmäßig werden Zwischenkulturen wie Bohnen ausgesät, die den Boden bereichern.“

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