Biodiversitäts-Abo im Oktober

Es gibt noch Plätze beim Abo, bevorzugt zum selber abholen, weitere Infos gibt es HIER. Bei Interesse eine Mail an Schnittstelle@jpberlin.de und dann könnte es im November losgehen.

Chilis aus dem Abo im Oktober

Damit du weißt, was auf dich wartet, ist hier der Inhaltsangabe von der Lieferung in der ersten Woche im Oktober. Hier ist der dem Abo beigelegte Info-Zettel der Oktober 2022-Kiste des Bio-Div-Abos. Damit Du/Ihr eine Idee bekommt worum es geht. Oder zum Nachlesen, falls du ihn nicht mehr zur Hand hast. Diesmal mit:Hier ist der dem Abo beigelegte Info-Zettel der September 2022-Kiste des Bio-Div-Abos. Damit Du/Ihr eine Idee bekommt worum es geht. Oder zum Nachlesen, falls du ihn nicht mehr zur Hand hast. Diesmal mit:

Kürbis von Ludwig aus Börnecke
Paprika vom Hofkollektiv Bienenwerder
Chili-Mix vom Hofkollektiv Bienenwerder
Salbei vom Hofkollektiv Bienenwerder
Rote Bete vom Hof Walden
Kartoffeln vom Hof Walden

Variationen möglich mit:
Open-Source-Brot vom Kollektiv Backstube gebacken
Weißkohl von Ludwig aus Börnecke

Die jeweilige Zusammensetzung variiert, der Warenwert ist immer ca. 18 € (Variationen nötig und möglich, u.a. wegen den angegeben Einschränkungen, bzw. individuellen Wünschen)

Das Abo besteht wie immer aus gentechnikfreien Lebensmitteln, die u.a. aus samenfestem Saatgut gezogen wurden, bzw. aus Misch-Saft aus regionalen Äpfeln und Gemüse, die großteils in solidar-ökonomischen Strukturen verarbeitet wurden.

Mit Antritt der Ampel-Koalition und einem Landwirtschaftsminister von Bündnis 90/Die Grünen war die Förderung von ökologischem Landbau in Deutschland wieder mehr auf der politischen Agenda. Leider sind diverse wichtige Themen mit dem Ukraine-Krieg in den Hintergrund gerückt. Dabei wäre es sinnvoll, die Verbindungen dieser Themen und Probleme zu sehen. Ein gutes Beispiel ist der mit dem Krieg offensichtlich gewordene weltweite Lebensmittelhandel mit all seinen Absurditäten. Über die Ukraine wird als „die Kornkammer der Welt“ gesprochen und es wird thematisiert, welche Hungersnöte drohen, wenn wegen des Kriegs kein Getreide exportiert werden kann. Als dann endlich Getreide per Schiff die Ukraine verlassen darf, transportiert das erste Schiff Getreide, das nicht für den Verzehr von Menschen gedacht ist, sondern für den Einsatz als Hühnerfutter für die Fleisch- oder Eierproduktion bestimmt ist. Und aufgrund der berechtigten Angst vor einer Verstärkung von Hunger weltweit werden viele andere Themen übersehen, die ebenfalls wichtig für Ernährungssouveränität sind.

Ein solches Thema ist, wie der ökologische Anbau vor Ort, zum Beispiel in der EU, gefördert werden kann.

Eine Idee ist dabei, den Bio-Anteil in der Gemeinschaftsverpflegung auszubauen. Das heißt, dass die Kantinen von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Rathäusern eine bestimmte Mindestmenge an Bio-Lebensmitteln verwenden müssen. Diese Idee wird auch von Organisationen wie Greenpeace unterstützt.

Dass das geht, zeigt die Stadt Kopenhagen. Dort konnte mit einer gezielten Förderung und mit Schulungen der Köchinnen und Planerinnen von Kantinen in den letzten 10 Jahren der Anteil an biologisch und regional erzeugten Zutaten in den stadteigenen Kantinen auf über 90 % gesteigert werden. Und das, ohne die Kosten auf die Essenden abzuwälzen!

Diese Entwicklung wurde u.a. mit dem stadteigenen „House of Food“ vorangetrieben. Der Berliner Ernährungsrat hat gefordert, ein solches „House of Food“ in Berlin einzurichten. Als Vorschlag hat er den LebensMittelPunkt Tempelhof im ehemaligen Flughafengebäude eingebracht. Dieser Forderung ist der Senat leider nicht nachgekommen. Stattdessen haben wir nun in Berlin eine Kochschule, die im Umfeld der seit Jahren umstrittenen weil vielfach als elitär angesehenen Markthalle Neun angesiedelt ist, und die aus staatlichen Mitteln finanziert wird.

Auch Berlin hat sich vorgenommen, den regionalen Anteil in den Kantinen zu steigern. Das erklärte Ziel ist, 50 % Bio-Zutaten im Essen in Berliner Grundschulen … Ambitioniert sieht doch irgendwie anders aus. Und was wird an den anderen Schulen serviert?
Die Vorgabe auf Bundesebene den Ökoanbau zu steigern, wird dann auch bei den eigenen Instituten nicht so eng gesehen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft soll das Ziel der Bundesregierung umsetzen und 20% der Agrar-Fläche soll nach ökologischen Kriterien bewirtschafteten werden“. Der Bund für Ökologische Lebensmittelwirtschaft geschätzt, dass der Bio-Anteil in der BMEL-Kantine 10 % beträgt. Irgendwie scheint der politische Wille nicht so groß zu sein.

Klar ist es gut, viel selber bio und regional zu essen und zu kochen. Aber besser wäre es, wenn das auch in Kantinen, Restaurants und Imbissen der Standard wäre! Dafür braucht es eine starke Stimme und es ist nötig, auf verschiedenen Ebenen das zu fordern. Das kann mit Demonstrationen wie der „Wir haben es satt!“-Demo sein. Aber auch Briefe an die Abgeordneten eures Wahlkreises mit der Frage, warum es keine ambitionierteren Vorgaben für mehr bio in den Kantinen gibt, können sinnvoll sein. Ihr könnt auch direkt in den Kantinen, die ihr nutzt, nachfragen. Oder ihr engagiert euch in Kampagnen wie Aktion Agrar, Ende Gelände, Gemeinsam gegen die Tierindustrie oder LobbyControl.. So könnt ihr mithelfen, den nötigen politischen Druck aufzubauen.

Nun zum Inhalt der Kiste:
Kürbis von Ludwig aus Börnecke

Jetzt ist der Herbst mit herbstlichem Laub draußen und auch im Abo mit verschiedenen Herbstspezialitäten angekommen. Das heißt, es gibt u.a. Kürbis im Abo.
Beim Hokkaido hat sich in Mitteleuropa die orangefarbene Variante durchgesetzt, da er mit der essbaren Schale einfach zu Suppen verarbeitet werden kann und mit dem kräftigen Orange sehr hübsch aussieht. Aber es gibt Hokkaido auch in bläulich, grün und fast grau. Diesen Monat gibt es im Abo einen grünen Hokkaido aus Börnicke. Er schmeckt wie der orangefarbene und eignet sich so ebenfalls hervorragend für Suppen und als Ofengemüse. Für das Suppe-Kochen empfehle ich, das Innere separat zu pürieren und die Schale in kleinen Stücken hineinzugeben, da das einen schönen Kontrast gibt.

Paprika vom Hofkollektiv Bienenwerder
In diesem Monat kommt nochmal Paprika aus Brandenburg, diesmal allerdings im Osten Brandenburgs angebaut, nämlich in Bienenwerder. Das Hofkollektiv hat verschiedene Sorten angebaut, in jedem Abo werden 2-3 Paprika drin sein. Optional gibt es die Sorten Yesil Tatli (gelb), Zlata (gelb), Hamlet (grün/gelb), King of the North (grün), Ferenc Tender (gelb), Albageria (gelb), Dulce italiano (grün) oder Corno giallo (grün).

Chili-Mix vom Hofkollektiv Bienenwerder
In diesem Monat gibt es eine kleine Auswahl an Chilis, die in Bienenwerder gezogen worden und gewachsen sind. Die Sorten haben so schöne Namen wie Turuncu Spiral, Habanero und Jalapeño. Die Chilis können entweder frisch verzehrt werden oder, wenn es zu viel ist, getrocknet und dann als Gewürz verwendet werden. Es muss ja nicht immer Pfeffer sein, der importiert werden muss. Denn viele Gewürze wachsen auch in Brandenburg und haben damit kurze Transportwege und sind so auch ein guter Anfang für eine Ernährungssouveränität und klimaneutralere Ernährung.

Chilis haben eine andere Schärfe als Pfeffer, die aber nicht unbedingt intensiver ist. Kleiner Tipp: Wenn es nicht so scharf sein soll, die Kerne entfernen, denn in denen ist die Schärfe konzentriert. Hinweise zu Verwendung und Schärfe der einzelnen Sorten, wobei die Schärfeangaben auf einer Skala von 1-10 liegen (alle Angaben ohne Gewähr; für die einen ist 10 lecker scharf, für andere schon fast ungenießbar).
In jedem Abo sind je einmal:
Habanero: rot, eher stumpf, die Form erinnert an Gemüsepaprika, sehr scharf, Schärfegrad 9-10
Jalapeño: rot/orange/grün, nicht so lang, stumpf, 3-5cm lange Früchte, Schärfegrad 4-6
Pfefferoni Sarit gat: gelb, Schärfegrad 6
Pfefferoni Turuncu Spiral: orange, Schärfegrad 6
und je zweimal:
Chili Lila Luzi: Das Lila bezieht sich auf die Blätter! Die Früchte reifen von violett über gelb und orange auf rot ab. Eher kurze dreieckige Früchte. Die kleinsten in der Mischung. Schärfegrad 7
Chili De Cayenne: 10-12 cm lange rote Früchte, Schärfegrad 6
Rotes Teufele, klein
Biquinho, rot, klein, tropfenförmig, Schärfegrad 1,

Salbei vom Hofkollektiv Bienenwerder
Dieses Mal gibt es ein Bund Salbei. Die einen nehmen ihn gerne gegen Husten und Halsschmerzen als Tee, die anderen mögen Pasta mit Salbei. Und viele schätzen beides. Kürbis mit Salbei ist die Empfehlung von Conni, der Gärtnerin in Bienenwerder. Dafür einfach Salbei mit Margarine oder Öl kurz anbraten und unter das Kürbisgemüse mischen.

Rote Bete vom Hof Walden
Hier kommt leckere samenfeste Rote Bete aus Mecklenburg-Vorpommern.

Kartoffeln vom Hof Walden
Im Abo ist die Sorte Linda. Sie ist vorwiegend festkochend und damit eine der Allround-Sorten bei den Kartoffeln.

Variationen möglich mit:
Die Variationen ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Wünsche und Individualisierungen. Die vorwiegende Variation in diesem Monat ist, dass, wenn in einem Abo Brot enthalten sein soll, es dafür keinen Weißkohl und weniger Kartoffeln gibt. Teilweise gibt es noch individuelle Wünsche oder Allergien, die dann zu anderen Kombinationen führen, die hier nicht erwähnt werden.

Open-Source-Brot vom Kollektiv Backstube gebacken
Das Brot ist aus einem Getreide, das über ein Open-Source-Lizenzverfahren zu einem Commons geworden ist.
Es ist ein Weizensauerteigbrot mit Leinsamen drin. Hauptzutat ist 1050er Weizenmehl, es ist saftig und dicht.
Zum Thema Open-Source-Lizenz gab es im Beipackzettel vom Dezember 2019 Hintergrundinfos. Wer damals noch kein Abo hatte oder wenn ihr den Zettel nicht mehr zur Hand habt, könnt ihr den Text auch online nachlesen. Zu finden ist er unter https://schnittstelle.berlin/bio-div-abo-dezember-2019-tour-1/

Weißkohl von Ludwig aus Börnecke
Der Weißkohl ist eher ein klassisches Wintergemüse, aber der Winter kommt ja immer näher und so ist der Kohl in der Kiste schon mal ein Vorbote des Winters. Regional wird er auch Weißkraut, Weißkabis, Kappes oder Kraut genannt. Auch hier gilt, dass Kohl ganz gut zu lagern ist, wenn euch erst mal nicht nach Kohl ist.
Weißkohl zeichnet sich durch seinen hohen Anteil an Vitamin C aus, weshalb es gerade im Herbst und Winter sinnvoll ist, viel Kohl zu essen, um z.B. Erkältungen vorzubeugen. Er eignet sich gut für deftige Eintöpfe, Kohlrouladen oder als Rohkostsalat, dazu einfach fein hobeln / raspeln.

Soweit,
nun euch einen juten Hunger,
HERBiE
für Schnittstelle

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